Es grünt so grün
Tierisch starker Einsatz für Mensch und Tier im Erlebnis-Zoo Hannover
Der Erlebnis-Zoo Hannover ist zurzeit zwar für Besucher geschlossen, aber das Zooteam arbeitet im Sicherheits-Schichtsystem weiter. Nicht nur die Tierpfleger sind vor Ort, die ihre über 2.000 Schützlinge liebevoll versorgen, auch die Zoo-Gärtner und Handwerker sind weiter im Einsatz.
Es sieht ein bisschen aus wie Zauberei: Wo gerade noch braune Erde war, zeigt sich von heute auf morgen sattes Grün. Auf Meyers Hof im Erlebnis-Zoo Hannover wird auf den Koppeln der Rauwolligen Pommerschen Landschafe, der Altdeutschen Niederungsrinder und Exmoorponys gerade Rollrasen verlegt. Sobald der Rasen angewachsen ist, können die Tiere wieder nach Herzenslust grasen.

3500 m² Fläche galt es zu begrünen. Die Zoo-Gärtner haben die Fläche vorbereitet, die Koppeln mehrfach gefräst und mit einer sogenannten „Schleppmatte“ abgezogen. Im Anschluss wurden noch alle Steine abgesammelt und die gesamte Fläche gewalzt.
Dann konnte es losgehen: Insgesamt acht LKW-Ladungen Rollrasen wurden angeliefert und werden jetzt von einer Spezialfirma verlegt. So eine Rolle Rasen misst 14 m² - wenn davon 250 Stück verlegt sind, zeigt sich Meyers Hof wieder in sattem Grün!

Weiter geht’s bei den Bunten Bentheimer Schweinen: Damit sich die Schweine im wahrsten Sinne sauwohl fühlen, haben sie eine große Suhle. Regelmäßig werden Sand und Erde ausgetauscht, weil die Tiere sich darin nicht nur suhlen, sondern die Suhle auch gerne mal als Toilette benutzen. Diesmal gingen die Zoo-Handwerker der Suhle aber mal so richtig auf den Grund und trugen das Erdreich mit Bagger und Radlader komplett ab, um die Entwässerung zu erneuern, die im Laufe der Zeit versandet war.

Nachdem die Suhle komplett geleert war („Ein wirklich interessanter Geruch“, schmunzelte Gärtnermeister Marvin Behrens), wurde zur Drainage eine sogenannte Sicherpackung aus grobem Kies und einer schützenden Vlies-Schicht gelegt. Das Vlies verhindert, dass der Kies nicht verschlammt, wenn das Wasser durch das Erdreich sickert. Abschließend wurden im hinteren Teil der Suhle Erde, im vorderen Teil Sand aufgefahren, auf dass die Schweine verschiedene Bodenbeschaffenheiten zum Wühlen, Graben und eben Suhlen haben. Die Bereiche sind durch einen Baumstamm getrennt, „damit die Tiere das nicht gleich durcheinanderschaufeln“, so Behrens. Im Wühlen und Sand-durch-die-Gegend-schieben sind Schweine nämlich kleine Weltmeister.

Auch die Flamingos am Sambesi bekamen neuen Sand. Die Gärtner trugen die alte Sandschicht ab, schnitten dabei gleich nochmal den Bambus zurück, damit alles wieder schön aussieht, und fuhren 30 Radlader-Schaufeln, insgesamt 11 Tonnen feinen Sand auf das Gehege. Am nächsten Morgen stolzierten die rosa Vögel elegant durch ihr frisches Sandbett und hinterließen gleich Hunderte neuer Spuren. Vor Beginn der Brutsaison wird die Uferzone noch mit lehmhaltigen Sand aufgefüllt, aus dem die Vögel sich ihre hohen Nester bauen.

Auf der Yukon Queen in Yukon Bay können die Pinguine zurzeit ihren Pflegern bei Grabungsarbeiten zusehen. Bevor der neue Spielsand, der auf einer Palette am Bug wartet, im Gehege verteilt werden kann, schaufeln die Tierpfleger den alten Sand ab. Der hat sich durch den Ammoniak-haltigen Kot der Pinguine, durch Regen und Wind zu einer harten Schicht verfestigt, die es erst einmal aufzuhacken und dann abzutragen gilt. „Wir werden jeden Tag ein wenig weiterkommen“, erklärt Tierpfleger Stefan Germann. Normalerweise wird die oberste Schicht regelmäßig abgetragen – aber in Zeiten ohne Besucher wird auf der Yukon Queen eben komplett „Klar Schiff“ gemacht.
