Unser Engagement für den Artenschutz

Aktuell unterstützt der Erlebnis-Zoo Hannover mehrere große Artenschutz-Projekte, die im Folgenden einzeln vorgestellt werden.

Helfen Sie mit! Nur gemeinsam können wir die Artenvielfalt nachhaltig schützen und erhalten.

Sahara Conservation Fund: Nordafrikanischer Rothalsstrauß und Addax – Artenschutz in Nordafrika

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Foto: Sahara Conservation Fund
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Foto: Sahara Conservation Fund
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Foto: Sahara Conservation Fund
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Foto: Sahara Conservation Fund

Informieren Sie sich:

Sahara Conservation Fund 

Seit vielen Jahren erhält der Sahara Conservation Fund (SCF) finanzielle und tatkräftige Unterstützung durch den Erlebnis-Zoo Hannover. Das Ziel des SCF ist es, die Tiere und ihren Lebensraum, die Sahara und den angrenzenden Sahel, zu schützen und zu erhalten.

Zwei Tierarten stehen dabei im Fokus: die elegante Mendesantilope (Addax) und der beeindruckende Nordafrikanische Rothalsstrauß. Beide Arten sind aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei im Großteil ihres ehemaligen Verbreitungsgebietes verschwunden und gelten als vom Aussterben bedroht.

Botschafter für den Natur- und Artenschutz

Sowohl die Addax als auch die Nordafrikanischen Rothalsstrauße im Erlebnis-Zoo Hannover sind Botschafter für ihre Artgenossen in der Natur. Die Besucher werden auf die Tiere, den Lebensraum und die Bedrohung aufmerksam und sind im Idealfall bereit, die Artenschutzarbeit auch finanziell zu unterstützen. Für beide Tierarten führt der Erlebnis-Zoo das Europäische Zuchtprogramm (EEP = EAZA ex situ programme). Der SCF ist das Bindeglied zwischen dem Erlebnis-Zoo und den Projekten in den Herkunftsländern der Tiere. Gemeinsam setzen wir uns für den Erhalt dieser beiden Tierarten ein.

Nordafrikanischer Rothalsstrauß: Aus Marokko in die Zoos

Nach Schätzungen belaufen sich die Bestandszahlen des Nordafrikanischen Rothalsstraußes in der Natur auf höchstens 1000 Tiere. Im Jahr 2011 hat der Erlebnis-Zoo Hannover deshalb die Initiative ergriffen: Aus einem relativ kleinen marokkanischen Nationalpark, in dem es eine große Zahl von Straußen gibt, wurden Bruteier entnommen. Die Strauße, die aus diesen Eiern geschlüpft sind, sind die Gründertiere des von der Europäischen Zoovereinigung EAZA in Leben gerufenen Zuchtprogramms. Dank erfolgreicher Nachzucht gibt es den Nordafrikanischen Strauß inzwischen nicht nur in Hannover, sondern in 12 weiteren Zoos in insgesamt 6 europäischen Ländern.

Addax: Aus den Zoos nach Marokko und Tunesien

In ihrem natürlichen Lebensraum in der Sahara - genauer gesagt im Niger und im Tschad - leben keine 100 Addax mehr. Die Ergebnisse der jährlichen Zählungen des SCF sind besorgniserregend. Die durch Wiederansiedlung entstandenen Populationen in den geschützten Nationalparks in Tunesien und Marokko (unter sogenannten "semi-captive" Bedingungen) entwickeln sich jedoch weiterhin gut; ebenso wie auch die weltweite Zoopopulation. Das Europäische Zuchtprogramm (EEP) für diese Art wird seit seiner Entstehung 1991 von Biologen des Zoo Hannover koordiniert.

Artenschutz braucht einen langen Atem

Wie langwierig die Arbeit für den Schutz und Erhalt einer Tierart sein kann, wird besonders deutlich bei der Addax. Diese Antilopenart war ursprünglich über die Gesamtheit der trockenen und halbtrockenen Gebiete des nördlichen Afrikas verbreitet. Inzwischen sind Addax in der Natur fast verschwunden. Während 1966 die Wildpopulation noch auf 5.000 Tiere geschätzt wurde, ging man in den 1980er Jahren nur noch von etwa 500 Tieren aus. Diese Entwicklung ließ sich bisher leider nicht aufhalten. Wissenschaftler schätzen, dass heute weniger als 100 Addax in der Natur in Mauretanien, Niger und dem Tschad leben.

In Zoos wurden Addax schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehalten. Im Dezember 2020 waren 216 Addax im europäischen Zuchtbuch verzeichnet. Aufgrund des fortschreitenden Rückgangs der Addax-Bestände in Nordafrika wurde in Marokko in den 1990er Jahren ein Management-Plan für die Gründung und Bewirtschaftung von mehreren Nationalparks entwickelt. Einer der ersten im Rahmen dieser Maßnahme gegründeten Parks war der 1991 entstandene, umzäunte Nationalpark Souss Massa. In den Jahren 1994 bis 1996 wurden über den Zoo Hannover insgesamt 70 Addax aus dem EEP im Nationalpark wiederangesiedelt. Mittlerweile leben etwa 440 Addax in zwei Nationalparks in Marokko, der Großteil in Souss Massa. In den Folgejahren gab es ähnliche Wiederansiedlungsprojekte auch in Tunesien. In den Nationalparks haben sich stabile Bestände entwickelt, denn die geschützt lebenden Tiere vermehren sich gut.

2019: Rückkehr in die Sahara

In 2019 – also über 20 Jahre nach dem letzten Transport von in Zoos geborenen Addax in den Nationalpark Souss Massa in Marokko – wurde ein wichtiges Projekt für den Erhalt der Addax-Antilopen durchgeführt. Im März wurden 20 Addax aus dem Souss Massa in das 560 Kilometer östlich gelegene M’Hamid Reserve transportiert, im Oktober folgten 12 weitere Tiere. 10 der Tiere bekamen Satellitenhalsbänder und Ende November war es dann endlich soweit: Die 32 Antilopen wurden in die Natur entlassen. Es war die erstmalige Auswilderung von Addax! Die Gruppe der ausgewilderten Tiere wird seitdem per Satellit überwacht – finanziert wurde diese Besenderung vom Taronga Zoo in Sydney, Australien, und vom Erlebnis-Zoo Hannover. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll das erfolgreiche Zusammenwirken von Zoos und Artenschutzorganisationen.

Aktuelles – Arbeitsschwerpunkt Tschad

Der Tschad ist einer der aktuellen Arbeitsschwerpunkte des SCF. Dort begann das Jahr 2020 mit einem großen Ereignis. Mitte Januar wurden im zentralen Tschad in Zusammenarbeit mit dem SCF 15 zoogeborene Addax wiederangesiedelt. Diese Tiere sind die ersten ihrer Art in diesem Gebiet nach über 40 Jahren. Die Antilopen tragen mit Sendern ausgestattete Halsbänder und liefern wichtige Informationen über ihre Lebensgewohnheiten. Der Großteil der Tiere hatte bereits bis Anfang April mindestens 700 km zurückgelegt. Die meisten Tiere bleiben als Gruppe zusammen, aber wenige Tiere ziehen auch allein oder paarweise durch den neuen Lebensraum. Bereits im April waren sie Temperaturen von über 40°C ausgesetzt.

Auch das Schutzgebiet Ouadi Rimé - Ouadi Achim liegt im zentralen Tschad. Es ist eines der größten Schutzgebiete Afrikas und erstreckt sich über Wüste und Halbwüste, Gras-, Strauch- und Baumsavanne. Eine große Zahl von Säbelantilopen wurde in diesem Gebiet bereits angesiedelt, u.a. Addax und Nordafrikanischer Strauß sollen folgen.

Für das Projekt wurden in einem ersten Schritt 15 Straußenküken aus dem Zakouma-Nationalpark im Süden des Landes eingeflogen. Diese Vögel werden nun vor Ort aufgezogen und sollen, wenn sie 18 Monate alt sind und sich gegen Beutegreifer zur Wehr setzten können, in das Schutzgebiet entlassen werden. Auf den Transport von ausgewachsenen Straußen ist aufgrund der Größe der Tiere und ihrer Wehrhaftigkeit aber auch aufgrund der Verletzungsgefahr für die Tiere verzichtet worden.

Im Niger, einem anderen Schwerpunktgebiet, konkretisieren sich ebenfalls Pläne für die Überführung von Straußenküken aus der Zuchtstation in Kellé in ein Biosphärenreservat. Die Vögel sollen dort aufgezogen und anschließend ausgewildert werden. Die vielversprechenden Erfahrungen, die derzeit im Tschad gesammelt werden, werden hier behilflich sein

Rettet den Drill e.V.: Schutzprojekte in Nigeria und Kamerun

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Informieren Sie sich:

Rettet den Drill e.V. 

Weniger als 2500 Drills leben noch in den artenreichen, tropischen Regenwäldern Westafrikas. Sie sind bedroht durch Wilderei und Lebensraumverlust. Der Drill gehört zu den am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas und sein Verbreitungsgebiet in Kamerun, Nigeria und der Insel Bioko, die zu Äquatorialguinea gehört, umfasst weniger als 30.000 km². Auch hier unterstützt der Erlebnis-Zoo Hannover eine Artenschutzorganisation beim Erhalt einer seltenen Tierart.

Ein vielseitiges Projekt

Rettet den Drill e.V. hat seine Wurzeln in Hannover und viele Unterstützer aus den Reihen der Zoo-Belegschaft. Der Verein fördert gemeinsam mit der amerikanischen Organisation Pandrillus den Erhalt der Drills in ihrem natürlichen Lebensraum. Durch die gemeinsame Arbeit werden ehemalige Wilderer zu Drill-Schützern und Rangern, Kinder lernen in Umweltbildungsprojekten die Bedeutung des Waldes kennen, verletzte und verwaiste Drills werden in Auffangstationen versorgt und später wieder ausgewildert. Eine wichtige Rolle spielen dabei das Limbe Wildlife Centre in Kamerun sowie die Auffangstation in Calabar und die Auswilderungsstation Drill Ranch im Afi Mountain Wildlife Sanctuary in Nigeria. Die im Sommer 2017 eröffnete Themenwelt Afi Mountain bietet den hannoverschen Drills eine große und zeitgemäße Anlage und den Besuchern anschauliche Informationen zum Projekt Rettet den Drill e.V.

Tierisch starke Kooperation

Mittlerweile kennt fast jeder unserer Zoo-Besucher den Drill und den Verein Rettet den Drill. Dies ist zum einen natürlich der tollen Drill-Anlage in Afi Mountain zu verdanken, wo auch die vorbildliche Arbeit des Vereins vorgestellt wird. Zum anderen ist der Zoo seit vielen Jahren institutionelles Mitglied im Verein. Ein Infostand des Vereins ist bei vielen Aktionstagen im Zoo fester Bestandteil, zum Beispiel bei den Markttagen oder beim jährlichen Familien-Sommerfest. Regelmäßige Spenden des Zoos an die Auffangstationen in Kamerun und Nigeria sind selbstverständlich.

Zuletzt im Jahr 2019 erhielten wir Besuch aus dem Regenwald Afrikas. Im August war Liza Gadsby von der Organisation Pandrillus zu Gast. Liza Gadsby hat vor über 25 Jahren mehrere Schutzstationen für Drills aufgebaut. Diese Projekte in Calabar und dem Afi Mountain Wildlife Sanctuary in Nigeria sowie dem Limbe Wildlife Centre in Kamerun werden von dem in Deutschland ansässigen Verein Rettet den Drill e.V. unterstützt. Die Drill-Expertin besuchte die Themenwelt Afi Mountain und berichtete von den Schwierigkeiten und Erfolgen im natürlichen Lebensraum des Drills.

Aktuelles aus dem Jahr 2020

Das Jahr 2020 brachte dramatischen Ereignissen mit sich, insbesondere in Nigeria. Die Schutzstation in den Afi Mountains, in der fast 650 Drills leben, wurde zu Beginn des Jahres überfallen und Mitarbeiter schwer misshandelt. Auch von Seiten des EEP bzw. des Zoo Hannover wurde versucht, Einfluss zu nehmen, um auf die Bedeutung der Station hinzuweisen und die Regierung zum Schutz der Station zu bewegen. Dank des Einsatzes und des diplomatischen Geschicks der Mitarbeiter der Organisation Pandrillus, die die Station betreiben, hat sich die Situation glücklicherweise inzwischen wieder beruhigt. Auch in diesem Jahr wurde allein vom Verein Rettet den Drill ca. ein Drittel der Kosten für den Unterhalt der Station (im Wesentlichen die Futterkosten für die Drills) getragen.

Auch für das Limbe Wildlife Centre in Kamerun war es ein äußerst schwieriges Jahr. Die in der Stadt Limbe gelegene Station musste ihre Tore schließen, Besucher-Einnahmen brachen weg, freiwillige Helfer blieben aus und natürlich musste die Gesundheit sowohl der Mitarbeiter als auch der Primaten sichergestellt werden. Zusätzlich zu den Drills leben in der Auffangstation 14 weitere Primatenarten, wie z.B. Schimpansen, Gorillas, Paviane, Mandrills sowie verschiedene Meerkatzenarten, neben zahlreichen anderen Tierarten. Unabhängig von der finanziellen Unterstützung hat Rettet den Drill über 600 Stoffmasken – von vielen Spendern handgenäht – nach Kamerun geschickt, um die Mitarbeiter der Station auszustatten und neben praktischer Hilfe damit sicher auch wertvolle moralische Unterstützung geleistet. Die Projektarbeit vor Ort gestaltete sich in diesem Jahr also besonders schwierig. Umso wichtiger war es, dass die finanzielle Unterstützung durch den Erlebnis-Zoo auch im Jahr 2020 fortgesetzt wurde.

Polar Bears International: Eisbär in Kanada

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Foto: BJ Kirschhoffer / Polar Bears International
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Foto: Kt Miller / Polar Bears International
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Foto: BJ Kirschhoffer / Polar Bears International

Informieren Sie sich:

Polar Bears International 

Seit 2006 steht der Eisbär als „gefährdet“ auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Grund für das drastische Verschwinden des Eisbären ist die globale Erwärmung. Der Lebensraum schmilzt den weißen Riesen buchstäblich unter den Pfoten weg. Durch die steigenden Temperaturen gefriert das Packeis immer später und taut immer früher wieder auf. Doch nur dort können die Eisbären Jagd auf Robben – ihre wichtigste Nahrungsquelle – machen. Die großen Raubtiere müssen daher längere Wanderungen unternehmen und weitere Strecken schwimmen, immer auf der Suche nach Nahrung. Ihre "Fasten"-Zeit verlängert sich dadurch immer weiter. Der Bestand in der Arktis ist bereits auf unter 25.000 Eisbären gesunken.

Eisige Mission

Wie der Rückgang des Meer-Eises die dort lebenden Eisbären beeinflusst, wird von der kanadischen Natur- und Artenschutzorganisation Polar Bears International (PBI) in der Hudson Bay untersucht. Im Freilandprojekt Bear Tracker werden ausgewählte, wild lebende Eisbärinnen mit einem Senderhalsband ausgestattet. So können die Routen der Tiere per Satellit verfolgt werden, um herauszufinden, in welchen Regionen die Eisbären bevorzugt leben, wie weit die Strecken sind, die sie laufen und schwimmen, oder wo sie ihre Jungen aufziehen. Auf der Basis dieser gesammelten Daten sollen dann geeignete Schutzzonen für die weißen Bären errichtet werden. Der Erlebnis-Zoo Hannover finanziert seit 2008 dieses besondere Projekt.

Die verwendeten Senderhalsbänder wurden zuerst an Zoo-Eisbären getestet und sind mittlerweile langjährig erprobt. Sie bestehen aus einem flexiblen Material, welches zum einen die Eisbären auch bei Wasser und Kälte nicht stört und zum anderen zuverlässig die Daten per Satellit übermittelt.

Mithilfe der finanziellen Unterstützung des Erlebnis-Zoo Hannover können Senderhalsbänder angeschafft und das gesamte Projekt wissenschaftlich betreut werden. Das Ziel des Projektes ist es, mehr über die Wanderrouten und das Verhalten der Eisbären zu erfahren, um die Tiere und ihren Lebensraum besser schützen zu können.

Der Eisbärwinter 2020/21

Die Ausdehnung des gesamten arktischen Eises war in diesem Winter die drittniedrigste seit Beginn der Aufzeichnung per Satellit. Die Eisbären in der westlichen Hudson Bay hatten jedoch Glück. Pünktlich Mitte November fror das Eis und die seit Juli hungernden Bären konnten in ihre Jagdgründe zurückkehren. Es war das dritte Jahr in Folge mit guten Jagdmöglichkeiten und dies ist die Voraussetzung für einen gesunden Eisbärbestand in der Hudson Bay.

"Unsere" Eisbärin im ewigen Eis

Bei der letzten Besenderungsaktion im Oktober 2019 wurde mit der finanziellen Unterstützung des Zoos ein Eisbär-Weibchen besendert. Es hat die offizielle Identifikationsnummer X32444 und trägt - wie auch das zuvor besenderte Weibchen - den Namen "Hope". Es ist das erste Mal, dass diese Eisbärin einen Sender erhalten hat. Über die weitere Entwicklung und die Wanderungen des neuen Eisbär-Weibchens werden wir von den Forschern vor Ort regelmäßig auf dem Laufenden gehalten.

X32444 Hope

Eisbärin Hope blieb im Sommer 2020 lange auf dem Eis. Idealerweise bedeutet dies, dass sie sich eine noch bessere Fettreserve anlegen konnte als gewöhnlich. Erst Ende Juli kam sie zurück an Land. Den Spätsommer verbrachte Hope westlich des Wapusk National Park relativ nah der Küste. Mitte November kehrte sie auf das sich neu bildende Eis zurück. Zunächst führte sie ihr Weg nach Norden und dann östlich in Richtung der zentralen, inzwischen gefrorenen Hudson Bay. Hier ist sie nun hoffentlich erfolgreich mit der Robbenjagd beschäftigt.

Die beiden Jungtiere, die Ende 2018 zur Welt kamen und möglicherweise noch bei ihr  sind, werden sie spätestens zur Paarungszeit im Frühjahr 2021 verlassen.

Die Route von Hope lässt sich hier verfolgen: https://polarbearsinternational.org/polar-bears/tracking/

Eisbärsaison 2020/21

Das Jahr 2020 brachte viele Herausforderungen mit sich. Viele wissenschaftliche Projekte konnten aufgrund von Covid19-Einschränkungen nicht wie gewohnt durchgeführt werden. Aber es bieten sich auch neue Möglichkeiten!

Polar Bear International hat im Herbst 2020 nicht wie gewohnt weibliche Eisbären mit einem Sendehalsband versehen, sondern – mit der finanziellen Unterstützung des Erlebnis-Zoo – bei der Besenderung von Eisbären, die alljährlich auf der Suche nach Nahrung in die Stadt Churchill in Kanada kommen, mitgearbeitet.

Mit Sendehalsbändern konnten bisher nur weibliche Eisbären ausgestattet werden. Bei den männlichen Tieren ist der Hals dicker als der Kopf, sodass die Halsbänder abgestreift werden können. Dank des technischen Fortschritts ist es aber inzwischen möglich GPS-Sender auch in Ohrmarken unterzubringen. Mit diesen Ohrmarken können nun Eisbären beiderlei Geschlechts und fast aller Altersstufen besendert werden. Dies liefert wichtig Daten über das Verhalten von Eisbären: ihre Wege auf dem Eis können verfolgt und über die Jahre verglichen werden.

Im Sommer halten sich Eisbären an Land auf. Kurz bevor im Spätherbst das Eis in der kanadischen Hudson Bay friert und die Bären wieder auf Robbenjagd gehen können, kommen zahlreiche hungrige Bären in die Umgebung der Stadt Churchill und sogar in die Stadt selbst. Die Naturschutzbehörde des Staates Manitoba versucht, diese Eisbären zu vertreiben, um die Menschen vor den Eisbären, aber auch die Eisbären vor den Menschen, zu schützen. Einige Bären sind jedoch sehr hartnäckig. Sie lassen sich nicht vertreiben und müssen schließlich eingefangen werden. Sobald das Eis der Hudson Bay friert, normalerweise ist das Ende November der Fall, werden die Bären wieder freigelassen. Solche „Problembären“ werden besendert, damit die Naturschützer gewarnt werden, wenn sich Bären der Stadt Churchill oder einer anderen Stadt nähern.

Polar Bear International hat im Herbst 2020 mit den Naturschützern in Manitoba zusammengearbeitet, um durch die Besenderung von männlichen und weiblichen Tieren wichtige Informationen über das Verhalten von Eisbären zu erlangen und sie so auch in Zukunft erhalten und schützen zu können.

Biodiversity and Elephant Conservation Trust: Asiatischer Elefant in Sri Lanka

Graue Riesen in Gefahr

Der Erlebnis-Zoo Hannover hält und züchtet über Jahre erfolgreich Asiatische Elefanten, informiert über diese beeindruckenden Tiere und setzt sich zudem, mit der Unterstützung des Biodiversity and Elephant Conservation Trust (BECT), für den Erhalt der Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Denn der Asiatische Elefant t gehört heute zu den gefährdeten Tierarten. In der Natur leben nach groben Schätzungen noch max. 50.000 Tiere, vermutlich sind es aber deutlich weniger.

Sinkende Bestandszahlen

Der Grund für die sinkenden Bestandszahlen der Asiatischen Elefanten ist die immer schneller wachsende Weltbevölkerung. Durch Abholzung der Wälder, Einrichtung von Infrastruktur und zunehmende Besiedelung, wird den Elefanten immer mehr Lebensraum genommen. Auch die Nahrungssuche wird immer schwieriger. Finden sie zu wenig Nahrung in der Natur, ziehen sie weiter in besiedelte Gebiete und plündern die Felder. Die Menschen versuchen, ihre Lebensgrundlage mit allen möglichen Mitteln zu verteidigen und die Elefanten zu vertreiben.

Konflikte zwischen Menschen und Tieren

Insbesondere in Sri Lanka sind Konflikte zwischen Menschen und Elefanten ein großes Problem, in sozialer wie in wirtschaftlicher Hinsicht, aber natürlich auch im Hinblick auf den Schutz der Elefanten. Bei solchen Auseinandersetzungen sterben allein dort im Jahr durchschnittlich 65 Menschen und 212 Elefanten. Wie eine Studie aus 2020 belegt, gab es weltweit die höchste Anzahl von Todesfällen bei Elefanten und die zweithöchste Anzahl von menschlichen Todesfällen in Sri Lanka.

Wissen zum Anfassen

In der interaktiven Elefanten-Ranger-Station im Dschungelpalast werden der Lebensraum der Elefanten sowie die Gründe für die Bedrohung vorgestellt. Viele weitere spannende Informationen über Asiatische Elefanten werden in der Ausstellung auf unvergessliche Art präsentiert - zum Mitmachen, Reinhören und Erleben. Die Artenschutz-Ausstellung im Erlebnis-Zoo zeigt auch, wie den Elefanten in der Natur geholfen werden kann: Durch Schutzgebiete und Umweltbildung.

Artenschutz durch Verständnis

Die Natur- und Artenschutzorganisation Biodiversity & Elephant Conservation Trust (BECT) setzt sich für Umweltbildung in Schulen in Sri Lanka ein. Nach Schätzungen leben noch 5.500 Dickhäuter auf der Insel im Indischen Ozean. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Elefanten und Menschen. Die frühe Förderung von Umweltbewusstsein ist daher besonders wichtig für den Schutz der wilden Elefanten. BECT organisiert in den betroffenen Gebieten ein Umweltbildungsprogramm, damit Schulkinder mehr über die Biologie und Ökologie von Elefanten erfahren, verstehen warum es zu Konflikten zwischen Elefanten und Menschen kommt und wie sie selbst und die Elefanten besser geschützt sind. Der Unterrichtsstoff wird jedes Jahr auf Aktualität überprüft und richtet sich nach dem jeweiligen Schulcurriculum. Die Biologen des BECT wählen aus fünf verschiedenen Unterrichtsangeboten zwei passende aus, die dann an der jeweiligen Schule durchgeführt werden. Häufig erhält BECT anschließend Anfragen für weitere Schulbesuche, weiterführende Informationen und Arbeitsmaterialien.

Aktuelles

Normalerweise werden jährlich ca. 150 Schulen besucht, um schon die Kinder für das Thema Elefanten zu interessieren und zu sensibilisieren. Im Jahr 2019 wurden Schulen in 12 verschiedenen Distrikten Sri Lankas besucht und durchschnittlich haben 140 Schülerinnen und Schüler sowie sieben Lehrkräfte am Unterricht teilgenommen.

Im Jahr 2020 waren die Schulen von März bis Juli geschlossen und dann wiederum ab Oktober. Trotz dieser enormen Erschwernis war es dem BECT möglich, immerhin 103 Schulen zu besuchen, was unter den gegebenen Bedingungen eine großartige Leistung darstellt.

Save the Rhino: Nashorn in Kenia

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Foto: Save the Rhino International
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Foto: Save the Rhino International
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Informieren Sie sich:

Save the Rhino 

Seit 2018 unterstützt der Erlebnis-Zoo Hannover die Organisation Save the Rhino, genauer gesagt das Projekt Ol Jogi Conservancy. Dieses private Nashorn-Schutzgebiet wurde 1980 gegründet und liegt 22 km nördlich von Nairobi im Laikipia County im Zentrum Kenias. In dem über 23.000 Hektar großen Gebiet leben Spitzmaulnashörner, Breitmaulnashörner sowie viele andere Tiere u.a. Elefanten, Antilopen und Raubkatzen.

Ol Jogi ist eine der bedeutendsten Hochburgen für Östliche Spitzmaulnashörner und es konnten bereits viele Nashörner in andere Gebiete umgesiedelt werden. Die im Erlebnis-Zoo Hannover aktuell lebenden Tiere "Sany" und "Kito" gehören ebenfalls zur Unterart der Östlichen Spitzmaulnashörner.

Rund-um-die-Uhr Bewachung durch Ranger und Hunde

Von der Gründung 1980 bis 2011 gab es keine Wilderei-Vorfälle in Ol Jogi. Doch die immer weiter ansteigende Nachfrage nach dem Horn der Nashörner ist leider auch an Ol Jogi nicht vorübergegangen. Trotz der Tag- und Nacht-Bewachung durch die Ranger kommt es auch hier mittlerweile zu vereinzelten Wilderei-Vorfällen. Um erfolgreich gegen Wilderer vorzugehen sowie um möglichst sicher arbeiten zu können, werden die Ranger in Ol Jogi ausgerüstet und erhalten ein jährliches Training, inklusive militärischer Taktik, Erster Hilfe und anderer Techniken. Eine Besonderheit ist seit 1989 das Spürhunde-Team. Die Hunde begleiten die Ranger bei ihren täglichen Arbeiten und helfen dabei die Wilderer aufzuspüren. Ol Jogi arbeitet zudem mit der lokalen Bevölkerung sowie mit den Behörden zusammen, um Wilderer und Händler zu identifizieren. Zu den Aufgaben der Ranger gehört außerdem das Monitoring (d.h. die Überwachung und Beobachtung) der Nashorn-Population. Es gibt ein Nashorn-Gehege, um verletzte oder verwaiste Nashorn-Kälber mit der Hand aufzuziehen sowie eine moderne Tierklinik.

Nachhaltiger Nashorn-Schutz durch Vielseitigkeit

Durch das Ol Jogi Conservancy haben insgesamt über 300 Menschen eine Arbeit. Sie alle leben mit ihren Familien im Schutzgebiet. Zudem hat Ol Jogi eine eigene Grundschule, die sicherstellt, dass alle Kinder eine Schulbildung erhalten. Ferner gibt es ein Umweltbildungsprogramm, dass sich an die lokale Bevölkerung im Umkreis richtet. Seit 2013 können auch Touristen im “Ol Jogi Home“ übernachten und die Vielfalt der Tierarten erleben. Zusätzlich zu den Wildtieren dürfen auch etwa 2500 Rinder das Gebiet zum Grasen nutzen. Durch Bereitstellung von Land ist insgesamt genügend Fläche vorhanden, sodass sich auch das umgebende Land immer wieder erholen kann. Über 150 Familien können mit Hilfe von Ol Jogi eigene Tiere halten und gleichzeitig konfliktlos mit den Wildtieren leben. Dies alles dient der Schaffung einer stabilen Umgebung für die Nashorn-Population. Ein solch großes Gebiet zu erhalten und mit Rangern zu beschützen sowie die lokale Bevölkerung mit einzubeziehen kostet Geld. Aber durch die Kombination von Schutzgebiet, Tourismus, Bildung sowie Nutztierhaltung kann der Schutz der Nashörner nachhaltig gelingen.

Aktuelles

Ein wichtiges Projekt des Jahres 2020 war die Errichtung von Wildtier-Korridoren. Für den Erhalt der Nashörner ist es wichtig, dass diese sich in geschützten Gebieten befinden. Für viele andere Tiere jedoch sind regelmäßige Wanderungen auf der Suche nach Wasser und Nahrung unerlässlich. Für diese Tiere wurden die Korridore errichtet, d.h. Barrieren aufgestellt, die nicht von Nashörnern, aber von anderen Tierarten über- bzw. durchquert werden können. Kameras helfen, einen Einblick in die Tierwelt und ihre Wanderungsbewegungen zu erhalten, aber auch das Eindringen von Wilderern frühzeitig zu erkennen.

Der Schutz des Gebietes vor Wilderern ist enorm wichtig. Deshalb wird das Gebiet nicht nur am Tag, sondern insbesondere nachts, überwacht. 31 Ranger machen ihre Kontrollgänge, um Wilderer rechtzeitig aufzuspüren. Die finanzielle Unterstützung des Erlebnis-Zoo im Jahr 2020 wird für die Ausstattung dieser Ranger verwendet. Eine gute Ausrüstung ist elementar, um die gefährliche Arbeit sicher und effektiv auszuführen. Sie ist zudem eine besonders wichtige Anerkennung für die Arbeit, die die Ranger im Schutzgebiet leisten.

Stiftung Artenschutz: Zoos gemeinsam für den Artenschutz

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Foto: Mark Dumont

Informieren Sie sich:

Stiftung Artenschutz 

Für Tierarten ohne große Lobby

Erklärtes Ziel der Stiftung ist der Erhalt existenziell gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Unterstützung gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume in internationalen und nationalen Projekten. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt damit im In-situ-Schutz von Arten und deren Lebensräumen.

Die Projekte der Stiftung Artenschutz

  • haben klar das Ziel die Individuenzahl einer bedrohten Tierart/-gruppe unmittelbar zu stabilisieren oder zu erhöhen.
  • betreffen Arten/Gruppen, deren Überleben direkt an die Arbeit der Zoos gebunden ist.
  • fördern Tierarten, die sich als Schirmart eignen und durch deren Schutz nachweislich die Lebensräume und/oder andere Tierarten profitieren.
  • beinhalten ein langfristiges Engagement.

Aktuell werden u.a. Projekte zum Schutz der folgenden Tierarten unterstützt: Gelbwangen-Schopfgibbon, Goldkopflangur, Saola, Chaco-Pekari und Blauaugenibis und sowie verschiedene Amphibien-Arten.

Kooperationen und Mitgliedschaften

Hannover summt! e.V.: Bienen

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Informieren Sie sich:

Hannover summt! e.V. 

Ebenso wichtig wie der Schutz von Elefant, Eisbär und Co. ist der Schutz unserer heimischen Tierwelt. Nicht nur Tierarten im tropischen Regenwald oder in der Arktis sind gefährdet. Auch hier in Deutschland, direkt vor unserer Haustür, ist der Schutz der Biodiversität ein wichtiges Thema.

Bienenfreundlich gärtnern

Hannover summt! e.V. engagiert sich für den Schutz und den Erhalt von Lebensräumen der Honig- und Wildbienen in der Stadt und der Region Hannover. Nicht nur als Honiglieferant, auch im Ökosystem, spielt die Biene eine unverzichtbare Rolle: Sie bestäubt viele Pflanzen, die dadurch erst Samen und Früchte tragen. Einen wichtigen Platz nehmen hierbei auch die Wildbienen ein, von denen rund 560 Arten in Deutschland leben.

Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Garten oder Balkon als Lebensraum für Bienen einzurichten, sodass er ausreichend Nahrung für die Bienen bietet. Hier sind vor allem heimische Blütenpflanzen, die reich an Nektar und Pollen sind, gefragt. Weitere Informationen zum bienenfreundlichen Gärtnern finden Sie auf der Homepage von Hannover summt! e.V.

Wie beteiligt sich der Erlebnis-Zoo?

Seit 2017 stehen direkt vor der Zooschule zwei dunkelrote Bienenkästen. Die ein- und ausfliegenden Bienen können zwischen Frühling und Herbst beobachtet werden, zu dieser Zeit ist auch der Imker regelmäßig vor Ort. Gemeinsam mit Hannover summt! e.V. möchte der Erlebnis-Zoo für den Artenschutz werben und die ökologischen Zusammenhänge erläutern. An verschiedenen Aktionstagen sind die Ehrenamtlichen von Hannover summt! e.V. im Zoo zu Gast, um unsere Besucher zu informieren. In einem Bienen-Schaukasten kann dann die Bienenkönigin entdeckt werden, der Imker gibts Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern und für die kleinen Besucher gibt es ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm.

Honigernte im Erlebnis-Zoo

Bei zwei Bienenvölkern kann der Imker von Hannover summt! e.V. natürlich auch eine Menge Zoo-Honig ernten, welcher dann in unserem Shop im Eingangsbereich erworben werden kann.

Schon in den Frühjahrsblühern sammeln die Bienen fleißig Nektar. Allein die Ernte aus der Frühtracht kann über 40 Kilogramm ergeben!

Unser Imker Jan Gronwald war in den letzten Jahren ganz begeistert von dem besonderen Geschmack unseres Sommerhonigs. Dieser ist mit der angrenzenden Eilenriede zu erklären, in dem unsere Bienen ebenfalls Pollen und Nektar suchen. Um noch mehr Sommerhonig ernten zu können, stellte der Imker hinter den Kulissen zeitweise noch weitere Bienenvölker auf. An die 90 Kilogramm Sommerhonig können so zusammenkommen.

Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.: Nutztiere auf Meyers Hof

Viele wildlebende Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet; beispielsweise durch Zerstörung von Lebensräumen oder Wilderei. Aber auch zahlreiche vom Menschen über Generationen hinweg gehaltene und gezüchtete Nutztierrassen sind in ihren Beständen bedroht – auch in Deutschland!

Das klingt zunächst unlogisch, denn schließlich sind Nutztiere nicht auf einen bestimmten Lebensraum angewiesen wie andere bedrohte Tierarten. Sie können auf jedem Bauernhof gut leben.

Den Bauernhof, wie wir ihn aus Kinderbüchern und dem Fernsehen kennen, gibt es nicht mehr. Moderne landwirtschaftliche Betriebe sind auf den Anbau bestimmter Nutzpflanzen oder die Haltung einzelner Tierarten spezialisiert.

Werden Tiere gehalten, verlangen Leistungswettbewerb und Preiskampf die Haltung von Hochleistungsrassen. Manche liefern große Mengen Fleisch, sind also ungeheuer massig gebaut, andere wiederum haben riesige Euter und geben große Mengen Milch. Die moderne Leistungszucht birgt die Gefahr in Sackgassen zu enden, da die vielfältigen Eigenschaften alter Rassen zunehmend verloren gehen.

Vom Alleskönner zum Hochleistungstier

Früher waren Nutztiere als landwirtschaftliche Alleskönner gefragt. Rinder waren Milchquelle und Zugtiere, gleichsam Fleisch- und Lederlieferant. Tiere waren zu wertvoll, um sie nur auf einem Wege zu nutzen. Die Vielfalt dieser alten Nutztierrassen beruht auf regionalen Gegebenheiten – Anpassung an bestimmte klimatische Bedingungen oder Art und Qualität der vorkommenden Futterpflanzen. Die alten Nutztierrassen prägten ihre Verbreitungsgebiete über Generationen hinweg, sind bei den Landwirten aus wirtschaftlichen Beweggründen heute aber kaum noch gefragt.

Die Arbeit der GEH

Seit 1981 bemüht sich die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) um eine umfängliche Bestandsüberwachung selten gewordener landwirtschaftlicher Nutztierrassen sowie um koordinierte Erhaltungsmaßnahmen. Die Aufgaben, denen sich die GEH stellt, sind vielfältig; sie reichen von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung von Qualitätsprodukten gefährdeter Rassen, über das Führen von Zuchtbüchern, bis hin zur aktiven Rassenerhaltung durch die Organisation genetischer Reserven.

Die enge Zusammenarbeit mit Haltern alter Nutztierrassen sowie Engagierten und Interessierten aus Bereichen der Landwirtschaft, Biologie und Tiermedizin spielt dabei ebenso eine Rolle wie die stetige Kommunikation mit Zuchtorganisationen, Naturschutzverbänden und Behörden auf nationaler und internationaler Ebene.

Viel zu tun also für eine private Vereinigung von Tierhaltern, Züchtern und Interessierten, denen besonders die vierbeinigen oder geflügelten Kulturgüter ihrer Heimat am Herzen liegen. "Mit jeder verlorenen Rasse geht auch ein wertvolles genetisches Potential verloren, ein unwiederbringlicher Verlust von Kulturgut, eine Verarmung des Landschaftsbildes."

Die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen

Jedes Jahr veröffentlich die GEH eine Rote Liste, die über den Gefährdungsgrad landwirtschaftlicher Nutztierrassen in Deutschland informiert. Sie dient als Instrument für die Koordination von Erhaltungsbemühungen für die in Deutschland (noch) existierenden alten Nutztierrassen.

Maßgeblicher Faktor zur Einstufung ist der aktuelle Tierbestand einer Rasse. Aber auch die Anzahl der Züchter, Bestandsentwicklung, Reinzuchtgrad, Nachzuchtrate und Generationsintervalle fließen in die Beurteilung der Rassengefährdung mit ein, ebenso aktuelle Informationen zur staatlichen Förderung. In diesem Zusammenhang bemüht sich die GEH, die Einstufung der unterschiedlichen Rassen so transparent wie möglich zu gestalten. Nur so kann jedermann nachvollziehen, wie bestimmte Rassen zu ihrer Gefährdungseinstufung gekommen sind, andere wiederum gar nicht auf der Roten Liste auftauchen. Am Ende eines detaillierten Einstufungsverfahrens werden die Rassen einer von fünf Kategorien zugeordnet:

I – extrem gefährdet
II – stark gefährdet
III – gefährdet
Vorwarnstufe
Rassen aus anderen Ländern

Wie beteiligt sich der Erlebnis-Zoo?

Der Zoo ist seit vielen Jahren Mitglied der GEH. An verschiedenen Aktionstagen sind Mitarbeiter der GEH mit Informationsständen bei uns.

Auf Meyers Hof werden verschiedene alte Nutztierrassen gehalten: Altdeutsches Schwarzbuntes Niederungsrind, Bentheimer Landschwein, Exmoor-PonyDeutscher Sperber, Deutsches Lachshuhn, Harzer Rotvieh, Rauhwolliges pommersches Landschaf und Thüringer Waldziege.

Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP)

Foto: ZGAP / Tiit Maran
Foto: ZGAP / Florian Richter

Informieren Sie sich:

Zootier des Jahres  Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. 

Seit 2021 ist der Erlebnis-Zoo Fördermitglied der Zoologischen Gesellschaft für Arten und Populationsschutz e.V. (ZGAP). Ziel der Gesellschaft ist der Erhalt wenig bekannter, stark gefährdeter Tierarten und der Schutz ihrer Lebensräume. Eine Vielzahl von Tieren ist nur wenigen Menschen bekannt und gleichzeitig von der Ausrottung bedroht. Diese Tiere drohen zu verschwinden, ohne dass wir die Gelegenheit haben, diese Tiere kennenzulernen!  

Seit der Gründung der ZGAP im Jahr 1982 haben sich auf Initiative der Gesellschaft beispielhafte Schutzprojekte entwickelt. Das Programm zur Erhaltung des philippinischen Prinz-Alfred-Hirsches, die Gründung eines Auffangzentrums für illegal gehaltene und konfiszierte Primaten in Vietnam (EPCR) oder das Schutzprojekt für den südafrikanischen Buschmannhasen wurden von der ZGAP angestoßen und mitfinanziert.

Die ZGAP steht für internationale Ausrichtung und eine wissenschaftlich fundierte ganzheitliche Vorgehensweise bei der Unterstützung von Artenschutzprojekten. Sie fördert junger Wissenschaftler, die in ihren Heimatländern Artenschutzvorhaben umsetzen möchten. Einheimische Biologen und Studenten werden eingebunden und sie werden auf die eigenverantwortliche Führung der Projekte vorbereitet.

Aktuelle Projekte

Schutzprojekte für den Europäischen Nerz werden ebenso unterstützt wie Projekte zum Schutz von Berghuftieren in Tadschikistan, Javanischen Pustelschweinen in Indonesien, Tamaraus auf den Philippinen und Salvadori-Weißohrsittichen in Brasilien. 

Zootier des Jahres

Im Jahr 2016 haben ZGAP, Deutsche Tierparkgesellschaft e.V. (DTG) und die Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) die Aktion "Zootier des Jahres" ins Leben gerufen, die seit 2018 auch vom Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) unterstützt wird.  

Gemeinsam werben die Partner und die teilnehmenden Zoos, fokussiert auf eine Art oder Artengruppe, finanzielle Mittel für Vor-Ort-Schutzprojekte ein.

Kampagnen des Europäischen Zoo-Verbandes

2020/21: Which fish?

Die aktuelle Kampagne der EAZA "Which Fish?" befasst sich mit dem Thema Fisch, denn 76 % der weltweiten Fischgründe sind ausgebeutet oder überfischt, 9,1 Billionen Kilogramm (9,1 Mio. Tonnen) unerwünschter Beifang werden jährlich ungenutzt weggeworfen. Die Ozeane bilden jedoch die Nahrungsgrundlage für Millionen von Menschen und Tieren. Diese Grundlage ist durch die Überfischung, durch zerstörerische Fischereipraktiken und durch die Verschmutzung der Meere massiv bedroht. Wenn die Überfischung anhält, wird die Fischereiwirtschaft als Ganzes im Jahre 2050 zusammenbrechen. Es ist also höchste Zeit aufzuklären und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Zur Which Fish?-Kampagne 

2018/19: Silent Forest

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Die Artenschutz-Kampagne "Silent Forest" oder zu deutsch "Das Schweigen der Wälder" konzentrierte sich auf verschiedene Singvogelarten in Südostasien, die durch illegalen Handel bedroht sind. Auch wenn im Erlebnis-Zoo Hannover keine der fokussierten Arten leben, engagierte sich der Zoo mit verschiedenen Aktionen. Zu Beginn der Kampagne beteiligten wir uns mit Unterstützung unserer Besucher an einer Umfrage, um mehr über die Artenkenntnis auch heimischer Singvögel zu erfahren, beim Late Zoo 2019 gab es einen Informationsstand rund um Asiatische Singvögel und es wurden Ferngläser für ein Umweltbildungsprojekt gesammelt.

Zur Silent Forest-Kampagne 

2016/17: Let it grow

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Die 12. EAZA-Kampagne rückte einen ganz besonderen Lebensraum in den Fokus - nämlich den direkt vor unserer Haustür. Mit der Aufforderung "Let it grow" (dt. "Lass es wachsen") sollte auf die heimische Artenvielfalt aufmerksam gemacht werden. Der Erlebnis-Zoo Hannover hatte sich für diese Artenschutz-Kampagne gleich Zehntausendfache Verstärkung geholt! Zwei Bienenvölker machen seitdem auf die Bedeutung und zugleich die Bedürfnisse von Honig- und Wildbienen aufmerksam. Jeder Einzelne von uns kann etwas für den Schutz der heimischen Tierwelt tun - ein Insektenhotel oder bienenfreundliche Balkonpflanzen sind ein kleiner, aber sehr wichtiger Schritt.

Zur Let it grow-Kampagne 

GIRAFFEN-FREUND:INNEN GESUCHT!

Bitte helfen Sie dabei, die Giraffen zu schützen!

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Wir als Erlebnis-Zoo Hannover und der WWF haben das »Team Giraffe Hannover« gegründet – eine Artenschutzkooperation, bei der Sie schon ab 9 Euro pro Monat Giraffenschützer:in werden können!

Helfen Sie gleich doppelt: vor Ort und in der Ferne. Unterstützen Sie den Erlebnis-Zoo Hannover, ein modernes und großzügiges Giraffenhaus zu bauen, um auch in der Zukunft Giraffen zeigen und züchten zu können – und zugleich den WWF, wertvollen Giraffen-Lebensraum in Kenia zu retten. Kommen Sie noch heute in unser Team!

Werden Sie Mitglied im >>Team Giraffe Hannover<<! 
Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e.V.

AZ - Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e.V.

Die AZ ist eine Vereinigung von deutschen Vogelzüchtern mit dem Ziel durch Haltung und Zucht zur Arterhaltung von nicht-domestizierten Vögeln beizutragen.

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Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.

DGHT - Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.

Die DGHT befasst sich mit den Themenbereichen Zucht, Haltung und Pflege von Terrarientieren, Wissenschaft und Forschung sowie Natur- und Artenschutz.

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World Wide Fund for Nature Deutschland

WWF Deutschland

Mit dem WWF-Artenschutzkoffer möchte der WWF jungen Menschen die biologische Vielfalt besser verständlich und erlebbar machen und sie für die Problematik des Handels mit bedrohten Arten sensibilisieren.

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Zoofreunde Hannover e.V.

Zoofreunde Hannover e.V.

Der 1967 gegründete Förderverein ergänzt die "naturkundliche und volksbildende Wirksamkeit des Zoos" und widmet sich zudem dem Tier- und Naturschutz in aller Welt. Seinen Mitgliedern bietet der Verein u.a. Vortragsabende, Zooführungen, Zeitschriften und Zoo-Reisen.

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