Gefahr durch den Menschen

Laut der globalen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist rund ein Drittel der bisher erfassten Tier- und Pflanzenarten bedroht! Für viele weitere Arten muss der Bedrohungsstatus noch erhoben werden. Und manche Arten, zum Beispiel in den dichten Regenwäldern oder den tiefen Ozeanen dieser Erde, müssen überhaupt erst entdeckt werden. Einige davon werden aussterben, bevor sie je ein Mensch gesehen hat.

Die Gründe für das Aussterben von Arten sind vielfältig: Das Verschwinden der Dinosaurier passierte vermutlich durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag und einen darauf folgenden Klimawandel: Im Laufe der Erdgeschichte starben immer wieder Tierarten auf natürliche Weise aus: Die Natur regulierte sich über Jahrmillionen selbst.

Erst durch den Menschen wurde sie in ihrem Gleichgewicht gestört. Zunächst wurden Tiere nur zur Beschaffung von Nahrung gejagt. Bald aber waren Felle und Trophäen, wie Stoßzähne und Hörner, Grund für das Jagen. Und auch das Abholzen der Regenwälder oder die Luftverschmutzung machen es der Natur schwer.

Heutzutage sterben täglich bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus. Längst haben es sich darum Tierparks, Forschungseinrichtungen und Naturschutz-Organisationen zur Aufgabe gemacht, Tierarten zu retten – etwa, indem sie gegen Wilderei und Umweltverschmutzung vorgehen. Sie haben sich dem Artenschutz verschrieben, denn die Natur ist mehr denn je ein schützenswertes Gut, das für spätere Generationen bewahrt werden muss.

IUCN – Weltnaturschutzunion

Die Weltnaturschutzunion oder IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) ist die älteste und größte global aktive Naturschutzorganisation. Seit 1948 holt die Weltnaturschutzunion Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, Forschende, Unternehmen und Gemeinschaften an einen Tisch, um die richtigen Entscheidungen für Mensch und Natur zu treffen.

Die Balance zwischen der Nutzung natürlicher Ressourcen und der Erhaltung der Artenvielfalt stehen im Mittelpunkt.

  • Wissenschaft: 11.000 Expertinnen und Experten betreiben Forschung zum Arterhalt.
  • Aktion: Hunderte Naturschutzprojekte in aller Welt widmen sich dem  nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, der Erhaltung der Artenvielfalt und dem Schutz von Lebensräumen.
  • Einfluss: Die vereinte Kraft von über 1200 Mitglied-Organisationen ermöglichen Einflussnahme auf internationale Konventionen, Politik und Gesetzgebung.


Together. Let´s stand up for nature to create a better future for all of us.

Lasst uns zusammen für die Natur eintreten, um eine bessere Zukunft für uns alle zu schaffen.

Informieren Sie sich:

IUCN 

Die Rote Liste der IUCN

Die Rote Liste der IUCN (The IUCN Red List Of Threatened Species) dokumentiert weltweit den Bestand von Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Über 150.000 Arten wurden bereits wissenschaftlich beurteilt, um ihren Bedrohungsstatus zu erfassen. Berücksichtigt werden die Entwicklung, Größe, Struktur und geografische Verbreitung von Populationen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es gibt acht Bedrohungs-Kategorien. Als bedrohte Arten werden die Arten in den Kategorien "Vom Aussterben bedroht", "Stark gefährdet" oder "Gefährdet" bezeichnet. Von den über 150.000 erfassten Arten betrifft dies fast 30%!

Von ca. 1,7 Millionen beschriebenen, und sicher weit mehr tatsächlich existierenden Arten ist bisher nur ein Bruchteil in der Roten Liste erfasst. Trotzdem zeichnen sich bereits alarmierende Trends ab:

  • 27% aller Säugetierarten sind bedroht.
  • 13% aller Vogelarten sind bedroht.
  • 41% aller Amphibienarten sind bedroht.

Die Rote Liste soll nicht nur Alarmsignal sein. Sie ist eine Informationsquelle für die Politik und ein Leitfaden für Forschung und Naturschutzarbeit. Die IUCN arbeitet mit Hochdruck und der Hilfe zahlreicher Menschen daran, die Liste weiter auszubauen. Sie hat sich das Ziel gesetzt, 160.000 Arten in der Roten Liste zu erfassen.

Die Entwicklung der Bedrohung der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten über die letzten 20 Jahre ist hier zu sehen.

Gefährdungskategorien der Roten Liste der IUCN

Informieren Sie sich:

Rote Liste der IUCN 

Bedrohte Tierarten

Inventur im Erlebnis-Zoo Hannover

Am Ende eines jeden Jahres stehen Zoo-Mitarbeitende, ausgestattet mit Klemmbrett und Stift, vor den Gehegen und zählen. Die jährliche tierische Inventur steht an! Doch wie sieht es eigentlich in der Wildbahn aus? Hier können die Tiere nicht einfach durchgezählt werden. Wie viele Nashörner und Schimpansen gibt es dort?

Inventur in der Wildbahn?

Bestandszahlen in der Wildbahn werden mit verschiedenen Methoden geschätzt. Eine ist die Bestandsaufnahme mit dem Flugzeug. Das Gebiet wird in Bereiche aufgeteilt und je nach Tierart wird gezählt oder geschätzt. Je unüberschaubarer die Lebensräume jedoch werden, desto schwieriger wird das. Hier greift man dann zum Beispiel auf Kameras zurück. Anhand der im Video erfassten Individuen lann man eine ungefähre Anzahl errechnen. Auf den ersten Blick wirkt das ungenau. Doch selbst, wenn Tierzahlen nur geschätzt werden, so kann über mehrere Jahren festgestellt werden, ob die Bestände stabil sind, steigen oder sinken. Wenn der Bestand einer Tierart so sehr zurück geht, dass es nur noch wenige Hundert Tiere gibt, dann wird jedes einzelne Tier gezählt.

Bestandszahlen in der Wildbahn
Berberlöwe: 0 Tiere Quelle: IUCN
Addax: weniger als 100 Tiere Quelle: Sahara Conservation Fund
Sibirischer Tiger: weniger als 500 Tiere Quelle: ALTA - Amur Lepard and Tiger Alliance
Chinesischer Leopard: weniger als 500 Tiere Quelle: IUCN
Nordafrikanischer Rothalsstrauß (Unterart): max. 1.000 Tiere Quelle: Sahara Conservation Fund
Drill: ca. 3.000 Tiere Quelle: Rettet den Drill e.V.
Spitzmaulnashorn: knapp über 5.000 Tiere Quelle: Save the Rhino
Schimpanse: weniger als 100.000 Tiere Quelle: Wild Chimpanzee Foundation
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Zoo-Tiere sind Botschafter

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Von vielen Tierarten gibt es keine, ungenaue oder verschiedene Informationen über die Bestände in der Wildbahn. Das ändert jedoch nichts daran, dass vor allem durch Wilderei und Lebensraumverlust viele Tierarten gefährdet sind. Eine der Aufgaben von Zoos ist es, möglichst viele Besucher über die Gefährdung der Arten zu informieren.

Nur was man kennt, kann man lieben.
Nur was man liebt, wird man schützen.