Heller Tigerpython

Python molurus

Tigerpython im Gras
Tigerpythons leben in einer Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen. Sie besiedeln Regen- und Bergwäldern, Sümpfe, Mangroven bis hin zu Gras- und Buschland. Eine Besonderheit braucht die Tigerpython jedoch in jedem Lebensraum: ein Gewässer (Bach, Fluss oder See). 

Steckbrief

Lebensraum
Wälder, Sümpfe, Mangroven, Grasland und Buschland Asiens
Größe
300 bis 600 cm Körperlänge
Gewicht
18 bis 52 kg
Fressfeinde
Leoparden
Nahrung
Hühnervögel, Kleinsäuger, Kleinechsen …
Brutzeit
60 bis 70 Tage
Lebenserwartung
etwa 30 Jahre

Riesige Verwandschaft

Die Familie der Pythons (Pythonidae) umfasst 41 verschiedene Arten (Stand: 2020). Im Erlebnis-Zoo Hannover werden der Königspython (Python regius) und der Tigerpython (Python molurus) gehalten. Dabei gehört der Königspython zu den kleinen Arten mit einer Länge von 90-150 cm. Im Gegensatz dazu wird der Tigerpython mit durchschnittlich 3-4 m deutlich größer. Natürlich gibt es auch bei den Tigerpythons einzelne Individuen, die an die 6 m erreicht haben. Zu den größten Exemplaren seiner Familie zählt aber der Netzpython (Malayopython reticulatus) mit bis zu 6-7 m.

Hören mit dem Unterkiefer

Auch wenn man bei Schlangen keine Ohren sehen kann, heißt es noch lange nicht, dass sie taub sind! Sie besitzen ein Innenohr mit einer funktionsfähigen Hörschnecke. Ihre flexiblen Unterkieferhälften ermöglichen es den Schlangen, genau zu bestimmen, aus welcher Richtung sich ein Feind oder ein Beutetier nähert. Sie nehmen also die Bodenvibrationen wahr. Legt die Schlange ihren Kopf z.B. in den Sand, geraten die Hälften des Unterkiefers in Schwingungen. Diese werden über Knochen, die mit dem Unterkiefer verbunden sind, ins Innenohr übertragen.

Würgen oder pressen?

Es wurde lange Zeit angenommen, dass Würgeschlangen ihre Beute durch Ersticken töten. Doch eigentlich stimmt dies nicht! Würgeschlangen pressen mit ihrer starken Muskulatur den Körper der Beute so stark zusammen, dass deren Kreislauf zusammenbricht. Als Folge gelangt nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut in die Organe. Weil das Gehirn mit als erstes unter Sauerstoffmangel leidet, fällt das Beutetier der Schlange schon wenige Sekunden nach dem Angriff in Ohnmacht. Seinen Tod erlebt es daher nicht mehr bewusst mit.

Invasive Art

Um 1980 wurden in den Sumpfgebieten (Everglades) Floridas (USA) illegal Tigerpythons ausgewildert. Innerhalb der nächsten rund 20 Jahre konnte sich eine Population der Tigerpythons im Ökosystem der Everglades etablieren. So wuchs der Bestand bis 2017 geschätzt auf über 84.000 Tiere an. Die Tigerpython wird als Bedrohung für die heimische Tierarten betrachtet, da die Schlange sich u.a. von Beutelratten, verschiedenen Vogelarten bis hin zu mittelgroßen Alligatoren ernährt.  

In Gefahr!

Die Population der Tigerpythons wird vor allem durch den illegalen Tierfang bedroht. Sie werden wegen ihrer Haut gefangen, aus der Leder produziert wird,  werden aber auch als Nahrungsmittel verwendet. Auch der illegale Tierhandel (z.B. als "Haustier") reduziert die Anzahl der Tigerpythons. Hinzu kommt der massive Lebensraumverlust durch Brandrodungen. Da die Population der Tigerpythons seit Jahren in ihrem natürlichen Vebreitungsgebiet abimmt, werden sie als gefährdet eingestuft (IUCN: 2020).