Urson - Nordamerikanischer Baumstachler
Erethizon dorsatum
Ursons sehen aus wie eine Mischung aus Wasserschwein und Igel, halten ihre Nahrung zwischen den Vorderpfoten und bewegen sich ungern auf dem Boden. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens nämlich auf Bäumen. Dort finden sie genügend Futter und einen Schlafplatz. Da der Urson nur in Nordamerika vorkommt, wird er daher auch Nordamerikanischer Baumstachler genannt.
Im Jahr 2023 ist geplant, dass diese geschickten und stachligen Kletterer, als weitere neue Tierart im Erlebnis-Zoo, eine neue Anlage in Yukon Bay beziehen.
Steckbrief
Stachlige Schönheit
So putzig der Urson aussieht, so vehement kann er sich verteidigen: An der Spitze ihrer bis zu 30.000 Stacheln sitzen mikroskopisch kleine Widerhaken. Wird ein Urson in die Enge getrieben und kann auf keinem Baum fliehen, setzt er seine Stacheln als Waffe ein. Er schlägt mit seinem kräftigen Schwanz wie eine Keule zu. Ist ein Stachel, der 3-10 cm lang sein kann, in die Haut des Angreifers eingedrungen, löst er sich vom Baumstachler ab, bleibt aber wegen der Widerhaken fest in der Haut des Feindes stecken. Teilweise "wandern" die Stacheln durch die Bewegungen des Angreifers tiefer in die Haut und führen zu Entzündungen. Aufgrund ihrer Wehrhaftigkeit trauen sich Raubtiere wie Pumas oder Luchse nur selten an Ursons als Beute heran.
Mein Weibchen ...
Der Urson lebt polygam, d.h. das Männchen paart sich in der Regel mit mehreren Weibchen und genauso umgekehrt. Vor der Paarung besprüht das Männchen sein Weibchen mit einem übelriechenden Sekret, um Konkurrenten für die Zeit der Paarung fern zu halten. Bei der eigentlichen Paarung der Ursons geht es recht ruppig zu. Diese findet meist mit lautem Geschrei und heftigen Bissen statt. Nach einer Tragezeit von rund 7 Monaten bringt das Weibchen an geschützter Stelle (z.B. unter einem Baumstamm) ein Jungtier zur Welt. Dieses hat noch weiche Stacheln, die nach wenigen Stunden aushärten. Die charakteristische Färbung des borstigen Fells und des schwarzen Musters stellt sich bei den Jungtieren erst nach dem vierten Monat ein.
Feinschmecker
Die bevorzugte Nahrung der Ursons ändert sich im Laufe der Jahreszeiten erheblich. Im Frühling und Sommer ernähren sich die Baumstachler vorwiegend von Blattknospen und jungen Trieben. Auch verlassen Ursons den Baum um Wildblumen, Kräuter und Beeren zu fressen. Ab Herbst wird sich verstärkt ein Fettpolster für den Winter angefressen. Hierbei stehen Eicheln bei den Baumstachlern hoch im Kurs. Im Winter steht nur noch die Rinde von den Laub- und Nadelbäumen zur Verfügung. Durch das Abfressen der Rinde sterben viele Bäume ab. Daher ist der Urson bei der einheimischen Bevölkerung oft nicht gern gesehen und wird nicht selten gejagt. Übrigens: Gefressen wird meistens in der Dämmerung oder nachts.
Guter Kletterer
Ursons sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere, die oft jede Nacht den Ort bzw. Baum wechseln. Geschlafen wird oft ganz entspannt auf einem dickeren Ast in der Baumkrone. Sie sind sehr geschickte Kletterer und haben kräftige Füße mit starken Krallen, die den Halt an Ästen und an der Rinde von Bäumen erleichtern. Den Baum hinauf klettert der Urson mit dem Kopf voran. Herunter wird rückwärts geklettert mit dem Hinterteil zuerst.
Noch nicht gefährdet
Der Urson ist in Nordamerika weit verbreitet und die Population ist seit Jahren stabil. Daher wird der Urson in der Roten Liste der IUCN als "nicht gefährdet" eingestuft (Stand: 2020). Ganz anders sieht es für den in Südamerika lebenden Verwandten, dem Borstenbaumstachler (Chaetomys subspinosus) aus. Dieser ist durch Lebensraumverlust zur Schaffung landwirtschaftlicher Flächen und durch die Jagd „gefährdet“ (Stand: 2021).