Der Palast der Tiere

Neue Nachbarn für Elefanten: Orang-Utans und Gibbons!

Bereits fertiggestellt

Dieser Artikel beschreibt einen Bau-Abschnitt, der bereits fertiggestellt wurde. Die Elefanten sind nun auf ihrer neu gestalteten Außenanlage zu sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ein Domizil für die grauen Riesen

Zugucken ist ausdrücklich erwünscht. Dafür gibt es sogar eigens Gucklöcher im Bauzaun! Das Reich der Elefanten im Dschungelpalast wird noch größer und schöner. Für die Elefanten entstehen zurzeit eine riesige Badefläche, ein großer Schattenplatz, eine Schlammsuhle, Futterverstecke, Scheuerstellen für die Hautpflege…Und während das Außenreich stückweise wächst, wird eine beheizte Laufhalle für die Elefanten bereits geplant – mit spannenden Nachbarn: Orang-Utans und Gibbons!

 

Schön warm: Hier entsteht ein elefantöses Winterdomizil mit Glaskuppel

 

Auf der neuen Außenanlage sind schon viele Konturen erkennbar. Vorne strahlt eine riesige weiße Wanne, weiter hinten ragen Eisenstäbe fast in den Himmel. Wer für Elefanten baut, muss eben für alles XXL-Formate wählen. Eine Schatten werfende Pagode wird dann gleich acht Meter hoch. Ein zwei Meter tiefes Badebecken, das 430 m³ Wasser nebst dem Gewicht der Elefanten und der Eigenlast des wasserundurchlässigen Betons aushält, braucht einen sehr tragfähigen Boden. Und jede Menge Stahlstangen, „Bewehrung“ genannt. Die liegen dann so engmaschig im Beton, dass selbst bei den kräftigsten Bewegungen der bis zu fünf Tonnen schweren Tiere keine Risse entstehen. Wer durch den Bauzaun blickt, sieht dementsprechend nicht nur Bagger und Bauarbeiter, sondern bündelweise Bewehrung.

Zusätzlich zu dem tiefen Badebecken bekommen die Elefanten ein 50 cm flaches Becken – zum Wassertreten. So haben sie verschiedene Möglichkeiten, mit dem Wasser zu agieren. Der Wasserfall aus einem leckgeschlagenen Aquädukt dient zudem als Dusche. Die brauchen die Tiere auch, wenn sie aus der neuen Schlammsuhle im hinteren, erweiterten Bereich der Anlage kommen, in der sie bis in eine Tiefe von 1,60 Metern buddeln können.

 

Zuschauen erwünscht: Gucklöcher im Bauzaun

 

An künftigen Säulen und Bogengängen werden die Elefanten noch weitere Wohlfühlorte finden: ein Fußbad aus kleinen Holzhackschnitzeln, breite Bänder zum Sich-Schubbern und Spielen, Futterlöcher für Äste und anderes Beschäftigungsfutter. Verläuft alles nach Plan, können die Elefanten ihr neues Reich Ende dieses Jahres erobern und in jede Ritze rüsseln.

Auch in der neuen Laufhalle, die parallel zum Ausbau der Außenanlage geplant wird, sind verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, Futterstellen, Scheuerplätze, unterschiedliche Böden, ein Badebecken sowie ein einsehbarer Trainingsbereich vorgesehen. Die Palasthalle wird den Elefanten auch im Winter ausreichend Raum bieten – und die Besucher können die Tiere dort ebenfalls im Warmen beobachten.

Tierisch tolle Mitbewohner

Der neu freigelegte Bereich des alten Dschungelpalastes birgt noch ein Geheimnis: In den (scheinbar) verfallenen Räumen werden zwei weitere stark bedrohte asiatische Tierarten zu sehen sein. Die beliebten Orang-Utans und die singstarken Gibbons ziehen ein und finden hier ein neues Zuhause!

 

XXL-Baumaterial: Tragfähige Stahlstangen

 

Wie die Asiatischen Elefanten, sind Gibbons und Orang-Utans in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten vom Aussterben bedroht. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes nimmt die Population in der Wildbahn kontinuierlich ab. „Wir freuen uns schon sehr darauf, die beeindruckenden Primaten hier wieder zu zeigen, um so noch stärker auf ihre Bedrohung und den Verlust ihres Lebensraumes aufmerksam zu machen“, so Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Gleichzeitig werden wir uns für Artenschutz-Projekte in Asien einsetzen, um diese besonderen Affen auch in der Wildnis zu schützen.“

Bei aller Vorfreude auf die Orang-Utans – es bedarf noch ein wenig Geduld, bis zu ihrem Einzug. Die Planung für ein elefantöses Großprojekt wie der Laufhalle mit dazugehöriger In­frastruktur, einer neuen Wegeführung durch den Dschungelpalast sowie den jeweiligen Anlagen für Elefanten und Primaten dauert im wahrsten Sinne tierisch lange. Und dementsprechend auch die bauliche Umsetzung.

 

Blick von oben: "Bewehrtes" Badebecken