Karpfen

Cypriniformes

Karpfen
Die Karpfen haben bereits weite Reisen hinter sich. Ursprünglich kommt der Fisch aus China und wurde mit den Römern und im Mittelalter durch Mönche nach Nord- und Westeuropa gebracht. Heutzutage sind Karpfenfische in den meisten Teilen der Welt verbreitet. Auch in der Wirtschaft hat der Karpfen eine große Bedeutung: über 200.000 Tonnen werden jährlich gezüchtet und gefangen.

Steckbrief

Lebensraum
langsam fließenden und stehenden Gewässern
Größe
60 bis 120 cm
Gewicht
10 bis 30 kg
Fressfeinde
Fischreiher, Kormoran und Raubfische
Nahrung
wirbellose Tiere (u.a. Insektenlarven, Würmer, Schnecken) und Wasserpflanzen
Brutzeit
3 bis 5 Tage
Max. Alter
25 bis 30 Jahre

Gewöhnlicher Karpfen

Die Wildform des Karpfens (Cyprinus carpio) war ursprünglich nur in den Flusssystemen des Schwarzen- und Kaspischen Meeres beheimatet. Er ist langgestreckt und seitlich wenig abgeflacht mit vollständig beschupptem Körper. Der Karpfen bevorzugt stehende, langsam fließende, pflanzenreiche Gewässer (z.B. Altgewässer, Weiher oder Teiche). Das Maul des Karpfens ist endständig und weit vorstülpbar. So können sie ihre Nahrung  vom Bodengrund oder von Pflanzen ansaugen.

Spiegelkarpfen

Der Spiegelkarpfen ist eine der vielen verschiedenen Zuchtformen des Gewöhnlichen Karpfens. Er besitzt im Vergleich zur Wildform einen gedrungeren Körper und ist weniger hochrückig. Beim Spiegelkarpfen sind die Schuppen sehr stark reduziert und weisen nur noch wenige, an der Oberseite verteilte Schuppen auf. Die Seite ist komplett schuppenlos. Alle Zuchtformen des Gewöhnlichen Karpfens haben ein erhöhtes Wachstum im Vergleich zur Wildform. 

Graskarpfen

Der Graskarpfen ist mit dem Gewöhnlichen Karpfen trotz seines deutschen Namens nicht näher verwandt. Der natürliche Lebensraum des Graskarpfens ist das große Flusssystem Amur, dass von China bis Ostsibirien reicht. Diese Art wird zur Reduzierung der Unterwasservegetation flächendeckend durch den Menschen in Europa und Amerika ausgesetzt. Dadurch kann es zu einer Veränderung der natürlichen Artenvielfalt durch eine fremde Art (Faunenfälschung) kommen, die das ökologische Gleichgewicht beeinflusst.

Karpfen in unserem Zoo:

> Gewöhnlicher Karpfen
   (Cyprinus carpio)
> Spiegelkarpfen
   (Zuchtform: Cyprinus carpio m. nobilis)
> Graskarpfen
   (Ctenopharyngodon idella)

Weit verbreitet, aber gefährdet

Die Wildform des Karpfens (Cyprinus carpio) ist vor allem durch Verlust von Lebensräumen und Laichgewässern sowie Flussregulierungen gefährdet (IUCN: 2020). Auch die Hybridisierung mit domestizierten eingeführten Arten und ostasiatsichen Artverwandten sind eine langfristige genetische Bedrohung für den Wildkarpfen. In den letzten 50 bis 75 Jahren gab es jedoch einen Rückgang der Population des Wildkarpfens von mehr als 30 %!
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