Korallenfinger-Laubfrosch

Litoria caerulea

Frosch schaut in die Kamera
Mit seiner Größe von 10-15 cm zählt der Korallenfinger-Laubfrosch zu den größeren Froscharten. In seinen natürlichen Verbreitungsgebiet im nordöstlichen Australien bis nach Neu-Guinea findet man diesen farbenprächtigen Baumfrosch auch sehr oft in menschlichen Behausungen, um dort Insekten zu fangen.

Steckbrief

Lebensraum
Regenwälder, Trockenwälder und Grasland Nordost-Australiens und Ostasiens
Größe
10 bis 15 cm Körperlänge
Gewicht
60 bis 72 g
Fressfeinde
Marder, Schlangen, Vögel …
Nahrung
Insekten, Spinnen
Brutzeit
2 bis 4 Tage

Auf die Füße geschaut ...

Der Korallenfinger-Laubfrosch ist ein hervorragender Kletterer. Mit ihren Füßen können sie buchstäblich die Wände hinaufgehen. Dies ist durch einen besonderen Haftmechanismus möglich. Viele Personen glauben, dass Frösche Saugnäpfe an den Zehen haben. Die ist ein Irrtum. Die Haftorgane der Frösche sind weit komplexer als bisher angenommen. Die Füße bilden auf dem Untergrund eine große Fläche und halten sich durch Adhäsion, ...

... wie ein Tesa-Film

... also den mechanischen Zusammenhalt zwischen zwei Schichten. Die Laubfrösche können aber auch von einer Sekunde auf die andere wieder loslassen. Sie haben also einen Einschaltmechanismus sowie einen  Ausschaltmechanismus. Wollen sich die Frösche vom Untergrund z.B. einer Glasscheibe im Terrarium lösen, schieben sie ein Bein weg und rollen es über das Gelenk ab. Von den Funktion her kann man es stark vereinfacht mit einem Stück Tesa-Film vergleichen, dass man vom Rand her ablöst.

Kondensationseffekt

Der Korallenfinger-Laubfrosch hat sich gegen das Austrocknen in der trockenen Jahreszeit perfekt angepasst. Die Frösche lassen sich nämlich in kalten Nächten stark auskühlen. Dadurch setzt sich bei Rückkehr in ihre wärmere Baumhöhle die Luftfeuchtigkeit als Kondenswasser an ihnen ab. Dies ist ähnlich dem bekannten Effekt, der im Winter Brillengläser beschlagen lässt oder Tautropfen auf die Wiese setzt. Die Frösche nehmen das kondensierte Wasser dann über ihre Haut auf.

Ein Frosch, der nicht quakt

Der Korallenfinger-Laubfrosch ist nachtaktive und verschläft den Tag in seinem Versteck. Ihre perfekte Tarnfärbung schützt sie im Versteck vor Fressfeinden. Nach der Dämmerung gehen die Frösche auf Jagd nach Insekten und Spinnen. Abends kann man auch ihre Rufe hören, was allerdings eher an das "Knarzen" einer alten Tür erinnert, anstatt an ein froschähnliches Quaken. Unsere Korallenfinger-Laubfrösche leben in unserem Biologiezimmer und ihre Fähigkeiten und Anpassungen an seinen Lebensraum wurde schon von vielen Schulklassen bestaunt.

Unter Naturschutz

Der Korallenfinger-Laubfrosch steht wie alle endemischen australischen Tier- und Pflanzenarten seit 1999 unter Naturschutz (Environment Protection and Biodiversity Conservation Act). Dadurch wurde die frühere starke Ausfuhr für den Tierhandel streng reglementiert. Durch seine Anpassungfähigkeit und sein weites Verbreitungsgebiet ist die Population stabil und der Korallenfinger-Laubfrosch ist nicht gefährdet. Als größte Bedrohung für diese Frösche (wie für sehr viele Amphibienarten) wird derzeit der Chytrid-Pilz angesehen.