Schneeeule

Bubo scandiacus

Schneeeule im Zoo Hannover auf einem Fass sitzendSchneeeule mit gespreizten Flügeln im Zoo HannoverSchneeeule mit gelben Augen im Portrait und geöffnetem Schnabel im Zoo Hannover
Sitzt im Schnee und man sieht sie nicht! In Schnee und Eis ist die große Eule gut getarnt. Die Männchen sind schneeweiß, die Weibchen haben braune Tupfen und Sprenkel im Federkleid. Das Gefieder der Schneeeule ist mit den vielen Flaumfedern sehr dicht. Selbst Beine und Zehen sind mit kurzen Federn besetzt, so dass der Vogel gut vor Kälte geschützt ist.

Steckbrief

Verbreitung

Verbreitung Schneeeule
Lebensraum
Tundra, Felder, Strauchland und Buschland Nordamerikas, Nordeuropas und Nordasiens
Größe
Weibchen: 60 bis 70 cm Kopfhöhe Männchen: 55 bis 64 cm Kopfhöhe (bis zu 160 cm Flügelspannweite)
Gewicht
Weibchen: 780 bis 2.950 g Männchen: 700 bis 2.500 g
Fressfeinde
Polarfüchse, Schneeleoparden
Nahrung
Kleinsäuger (vor allem Lemminge), Fische, Kleinvögel …
Brutzeit
31 bis 33 Tage
Lebenserwartung
etwa 10 Jahre

Vollzeit-Jäger

Als einzige Eulenart hat sich die Schneeeule an die harten Lebensbedingungen der Arktis angepasst. Neben ihren Angepasstheiten an die Kälte, bedeutet das auch ein eher Eulen-untypisches Jagdverhalten. Sie jagt nicht nur nachts, sondern auch tagsüber! Muss sie auch: Nördlich des Polarkreises wird es im Winter nicht hell und im Sommer nicht dunkel.

Den Überblick behalten

Am liebsten lauert die Schneeeule auf Zwergbäumen oder auf einem Felsen auf ihre Opfer. Im Sommer macht sie vor allem Jagd auf Lemminge. An einem Tag verschlingt sie bis zu vier der kleinen Nager. Wenn sich Lemminge etwa alle vier Jahre explosionsartig vermehren, freuen sich die Schneeeulen riesig, weil sie ihre Kinder in diesen fetten Zeiten problemlos ernähren können. Die Schneeeule ist aber auch ein geschickter Fischer. Sie packt die Beute mit ihren scharfen Krallen und hebt sie mit einem kräftigen Flügelschlag aus dem Wasser.

Outdoor-Kleidung

Schneeeulen sind hart im Nehmen und suchen nur selten Deckung. In ihrer Heimat wird es oft bitterkalt, es regnet in Strömen oder schneit, sodass man kaum noch etwas sieht. All dies lässt sie an ihrem Gefieder abprallen und bleibt völlig unbeeindruckt in der Witterung ungeschützt sitzen. Wenn die Sonne jedoch einmal stark scheint sucht sie sich einen Unterschlupf in der teilweise sehr kargen Tundra.

Populations-Zerfall

Basis der neuen Einschätzung sind die starken Bestandsrückgänge vor allem in Nordamerika und wahrscheinlich auch in Nordeuropa und Russland. Früher wurde die Population auf 200.000 Brutpaaren geschätzt. Die neusten Schätzungen belaufen sich nur noch auf etwa 14.000 Paare oder weniger. Die genauen Gründe sind noch nicht geklärt, Wissenschaftler vermuten jedoch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Beutetiere sowie Kollisionen von Schneeeulen mit Fahrzeugen und Infrastruktur.

AUF EINMAL BEDROHT

Seit 1988 stand die Schneeeule als "Nicht gefährdet" auf der Roten Liste. Doch das hat sich mit dem Update der Roten Liste im Dezember 2017 leider deutlich verändert. Die Eulenart hat die Kategorie "Potentiell gefährdet" übersprungen und steht nun als "Gefährdet" auf der Roten Liste der IUCN.