Eigentliches Zweifinger-Faultier
Choloepus didactylus
Das Eigentliche Zweifinger-Faultier ist eine Art in der Gattung der Zweifinger-Faultiere. Es gibt noch eine andere Art: Das Hoffmann-Zweifinger-Faultier. Wie es der Name bereits sagt, besitzen Zweifinger-Faultiere zwei Finger. Es gibt auch Dreifinger-Faultiere! Zweifinger-Faultier werden ein wenig größer und schwerer als Dreifinger-Faultiere. Und obwohl sie sich sehr langsam fortbewegen, sind sie immer noch schneller als Dreifinger-Faultiere.
Steckbrief
Lebensraum
Wälder im Norden Südamerikas
Größe
54-88 cm
Tragzeit
11-12 Monate
Nahrung
Blätter, Blüten, Früchte, Wirbellose
Gewicht
4 bis 11 kg
Lebenserwartung
bis zu 38 Jahre in menschlicher Obhut
Feinde
Harpyie, Jaguar, Ozelot
Lebensraum Baum
Faultiere verbringen fast ihr ganzes Leben auf Bäumen. Sie fressen, schlafen und bringen sogar ihren Nachwuchs auf dem Baum zur Welt. Das hat den Vorteil, dass sie für auf dem Boden lebende Fressfeinde außer Reichweite sind. Nur alle drei bis sieben Tage verlassen sie den Schutz der Baumkronen, um Urin und Kot abzulassen und gelegentlich, um auf andere Bäume zu wechseln. Danach klettern sie wieder in ihren sicheren Wohnort.
Faules Tier?
Angesichts ihrer langsamen Bewegungen könnte man denken, dass Faultiere wirklich faule Tiere sind. Doch die ruhigen Bewegungen haben Gründe: Faultiere sind so für Fressfeinde schwerer zu entdecken! Außerdem ernähren sie sich Nährstoff-arm und haben eine langsame Verdauung. Sie haben deshalb nicht genug Energie, um sich schnell fortzubewegen. Sie gehen es also ganz entspannt an und genießen die Ruhe.
Alles steht Kopf
Kopfüber von Ästen hängend - so kennt man die Faultiere. Es braucht aber auch viel Kraft, ständig an den Armen und Beinen zu hängen. Mit ihren starken Muskeln in den Händen und Füßen können sich Faultiere lange an den Ästen festhalten. Ihre langen gebogenen Krallen werden wie Haken eingesetzt. Sie bieten zusätzlichen Halt an den Ästen. Beim Hangeln verteilen Faultiere ihr Körpergewicht gleichmäßig auf ihre Arme und Beine.
Flinker Nachwuchs
Wenn ein Jungtier auf die Welt kommt, ist es vollständig entwickelt: Es hat Fell, Krallen, und selbst alle Zähne sind bereits gewachsen. Deshalb kann es schon nach drei bis fünf Wochen feste Nahrung mitfressen. Das Jungtier wächst nach der Geburt auf dem Bauch der Mutter immer weiter heran, bis es nach etwa 50 Tagen zum ersten Mal die Umgebung erforscht. Komplett unabhängig ist es dann nach fünf bis sieben Monaten.
Vielschläfer
Faultiere schlafen bis zu 16 Stunden am Tag. Die restliche Zeit sind sie mit der Nahrungssuche beschäftigt. Da die Tiere nachtaktiv sind und sich vor allem bei Dunkelheit fortbewegen, kann man sie also nur selten in Aktion beobachten. In der Nacht kann es allerdings zu einer Aktivitätsphase von bis zu 11 Stunden kommen.