Zwei Gorilla-Arten, vier Unterarten
Art: Westlicher Gorilla
- Unterart: Westlicher Flachlandgorilla
- Unterart: Cross-River-Gorilla
Art: Östlicher Gorilla
- Unterart: Östlicher Flachlandgorilla
- Unterart: Berggorilla
Gorillas sind eine Gattung in der Familie der Menschenaffen. Es gibt zwei Gorilla-Arten und insgesamt vier Unterarten! Im Erlebnis-Zoo Hannover leben
Westliche Flachlandgorillas. Sie sind die Botschafter für das Artenschutzprojekt, in dem Berggorillas geschützt werden. Berggorillas werden in keinem Zoo der Welt gehalten, genießen also keinen Schutz durch
Erhaltungszucht!
Der Berggorilla (Gorilla beringei beringei) kommt ausschließlich in den Gebirgswäldern Zentralafrikas, in über 2000 Metern Höhe vor. Sein Lebensraum umfasst zwei Gebiete: Die Hänge der Virunga-Vulkane die sich über die Grenzen Ruandas, Ugandas und der Demokratischen Republik Kongo erstrecken, und den Bwindi-Impenetrable-Nationalpark in Uganda. Diese geringe Verbreitung macht die Unterart besonders anfällig für Umweltveränderungen und menschliche Aktivitäten.
Nur noch 1000
Der Berggorilla hat seit 2018 den Status "Endangered", also "stark gefährdet" auf der Roten Liste der IUCN. Das ist eine Verbesserung vom Status "vom Aussterben bedroht", den er vormals hatte. Dies spiegelt die Fortschritte im Gorilla-Schutz wider, ist jedoch kein Grund zur Entwarnung. Bedrohungen für den Berggorilla sind der Verlust des Lebensraums durch Entwaldung und menschliche Siedlungen, die illegale Wilderei sowie Krankheiten, die von Menschen auf Gorillas übertragen werden können. Zudem spielen Mensch-Gorilla-Konflikte eine große Rolle, da die lokale Bevölkerung in Gebieten lebt und diese landwirtschaftlich nutzt, die auch von den Gorillas genutzt werden. Man schätzt die Zahl der Berggorillas derzeit auf nur rund 1000 Tiere.
Artenschutz und Wissenschaft
Der Erlebnis-Zoo fördert das International Gorilla Conservation Programme (IGCP), welches 1991 mit dem Ziel gegründet wurde, Berggorillas und ihren Lebensraum zu erhalten. IGCP arbeitet eng mit den Schutzgebiets-Behörden in der den drei Ländern, in denen Berggorillas verbreitet sind, zusammen. Insbesondere unterstützt der Zoo die Planung und Durchführung der Berggorilla-Zählung. Das ist eine wichtige Forschungsaktivität. Diese Zählung liefert Daten zur Populationsgröße und -dynamik der Berggorillas, was entscheidend ist, um den Erfolg von bisherigen Naturschutzmaßnahmen zu bewerten und zukünftige Strategien zu entwickeln.
HuGo-Teams
Ein weiteres, wichtiges Projektziel vom IGCP ist, die Lebensbedingungen für Gemeinden rund um die Berggorilla-Nationalparks zu verbessern. Konflikte zwischen Mensch und Tier sollen verhindert werden, zum Beispiel mithilfe von Pufferzonen und Barrieren. So können die Gorillas nicht auf die Felder der Bevölkerung gelangen und bleiben in den sicheren Nationalparks. Sowohl die Berggorillas als auch die Menschen und deren Ernte werden dadurch geschützt. Beim Lösen von Mensch-Tier-Konflikten helfen HuGo-Teams (Human-Gorilla-Teams), die der Zoo mitfördert. Diese Teams bestehen aus Freiwilligen, die in den Gemeinden am Rande der Parks leben. Sie arbeiten eng mit den Parks zusammen, um die Gorillas zu managen und die Gemeinden für den Artenschutz zu sensibilisieren. Sie werden ausgerüstet, sammeln Tierdaten und werden im Umgang mit den Berggorillas - zum Beispiel auch im friedlichen Zurücklotsen von Tieren in den Park - geschult. So können Mensch-Tier-Konflikte erfolgreich reduziert werden!