Der Falkland-Karakara ist eine Vogelart, die zu den Falkenartigen gehört. Falkenartige sind keine Greifvögel! Das haben genetische Untersuchungen ergeben. Falkenartige zeichnen sich durch kleine, leichte Körper und einen kurzen Hals aus. Ausnahme ist hier der Falkland-Karakara. Er hat einen vergleichsweise langen Hals. Er lebt nur auf den Falklandinseln und hat ein schwarzes oder dunkelbraunes Gefieder mit einem auffälligen gelben Schnabel. Falkland-Karakaras sind "potentiell gefährdet", also fast bedroht. Das liegt daran, dass vom Menschen gejagt wurden. Heute ist die Jagd verboten. Die Falkland-Karakaras im Erlebnis-Zoo Hannover können in den Tiervorstellungen "ZooLogisch!" im Zoologicum bestaunt werden!
Steckbrief
Lebensraum
Küsten der Falklandinseln und Feuerlands
Größe
53 bis 65 cm Kopfhöhe
Gewicht
bis zu 1,2 kg
Fressfeinde
Keine
Nahrung
Aas, Kleinsäuger, Seevögel …
Brutzeit
ca. 35 Tage
Kluges Kerlchen!
Der Falklandkarakara ist wegen seiner extremen Neugierde sehr bekannt. Zudem ist er alles andere als scheu, auch gegenüber Menschen. Er geht sogar öfters auf Futtersuche in menschlichen Siedlungen. Durch seine Neugierde und Intelligenz hat er in freier Wildbahn ein paar Tricks gelernt, wie er besser an Futter kommt. Er kann Töpfe öffnen, in Mülltonnen klettern und Steine umdrehen!
Intelligenztests
Im Erlebnis Zoo wurden Verhaltensbiologische Forschungen zu den Falklandkarakaras durchgeführt. Dabei wurde erforscht, ob die Tiere neophobes Verhalten zeigen, das heißt ob sie ängstlich auf neue Situationen reagieren. Des Weiteren wurden ihre kognitiven Leistungen, also ihre Denkprozesse mit Problemlöseaufgaben, überprüft. Man fand heraus, dass Falklandkarakaras alles andere als ängstlich sind und ihre kognitiven Fähigkeiten waren sehr ausgeprägt. In der Natur kann Furchtlosigkeit und Intelligenz ein Vorteil sein, denn es hilft den Tieren neue Gegenden zu erkunden und Nahrungsquellen zu erschließen, die ängstlichen Tieren verwehrt blieben.
Seltener Greifvogel
Der Falklandkarakara kommt nur im Süden von Südamerika vor, nämlich an den Küsten der Falklandinseln und dem Feuerland. Durch dieses kleine Verbreitungsareal ist der Falklandkarakara einer der seltensten Greifvögel weltweit! Da die Falklandkarakara geschwächte Schafe angreifen, wurden sie früher auf den Falklandinseln zusätzlich stark verfolgt und gejagt.
Mitbewohner: der Schopfkarakara
Nicht nur der Falklandkarakara, auch der Schopfkarakara (Caracara plancus) kommt auf den Inseln des Falklandes vor. Wenn sich Individuen zweier Arten ein Verbreitungsgebiet teilen, nennt man dies Sympatrie. Die beiden Karakaraarten kann man aber nicht verwechseln. Wie der Name es schon vermuten lässt, hat der Schopfkarakara eine gut erkennbare Federkrone. Diese hat der Falklandkarakara nicht. Außerdem hat der Schopfkarakara deutlich mehr weiße Färbungen im Gefieder als der Falklandkarakara.
Gemeinsames Brüten
Falklandkarakaras sind soziale Tiere und leben teilweise in Kolonien von bis zu 50 Tieren. Auch gebrütet wird kolonial. Hierbei können die Nester sehr nah beieinander liegen, nämlich nur sechs bis sieben Meter voneinander entfernt. Das Nest selbst wird aus trockenem Gras gebaut und mit Wolle ausgepolstert. Meist befindet es sich an einem Felsvorsprung oder unter einem Grasbüschel. Es werden nach Beendigung des Nestbaus in der Regel zwei Eier gelegt.