Nördlicher Seebär

Callorhinus ursinus

Seebären an LandSeebärSeebär
Der Nördliche Seebär ist ein Meeressäuger aus der Familie der Ohrenrobben. Zu dieser Familie gehören auch die Kalifornischen Seelöwen, mit denen sich die Seebären im Erlebnis-Zoo Hannover eine Anlage mit "Wellenbad" teilen. Hier leben außerdem auch Kegelrobben, die aber zu den Hundsrobben zählen. In der Unterwasserwelt des Zoos kann man die Seebären und die anderen Robben sogar beim Tauchen bestaunen! Der Nördliche Seebär ist an seinem dichten Pelz und den ausgeprägten Ohren zu erkennen. Seebären sind bedroht: Sie wurden früher für ihr wertvolles Fell gejagt, heute fehlt es Ihnen an Nahrung, da der Mensch die Meere überfischt.

Steckbrief

Lebensraum
Küsten und Inseln des Nordpazifiks
Größe
Weibchen: bis 150 cm Körperlänge Männchen: bis 210 cm Körperlänge
Gewicht
Weibchen: 40 bis 60 kg Männchen: 180 bis 270 kg
Fressfeinde
Schwertwale, Haie
Nahrung
Fische, Tintenfische
Tragzeit
ca. 357 Tage
Max. Alter
etwa 25 Jahre

Perfekt angepasst Seebär

Sein enorm dichter Pelz ist vollkommen wasserundurchlässig. Zudem schützt eine zusätzliche Fettschicht unter der Haut vor der Kälte. Diese Isolierung funktioniert so gut, dass in der Sonne liegende Seebären wie Hunde hecheln müssen, um sich abzukühlen. Im 8 - 12 C° kalten Wasser fühlen sie sich am wohlsten. Sind sie erst einmal in ihrem Element, können Seebären eine Geschwindigkeit von 27 km/h erreichen und bis zu 54 m tief tauchen.

Warten auf die Richtige

Es ist jedes Jahr das gleiche Schauspiel. Im Mai treffen unzählige, stattliche Seebärenbullen an einer bestimmten Küste ein. An Land streiten sie mit ihren Artgenossen um das beste Grundstück. Ist es gefunden, verzichten die mächtigen Seebären auf Futter und Wasser. Sie warten nur noch auf ihre Weibchen. Die Gefahr, dass sie sich verpassen besteht nicht. Denn Seebären treffen sich immer dort wieder, wo sie selbst geboren worden sind.

Familienplanung

Wenn endlich alle versammelt sind, müssen sich die Männchen immer noch ein wenig gedulden. Nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft bringen die Weibchen zunächst ihr ca. 5 kg schweres Jungtier der letzten Paarung zur Welt. Dann aber, kurz nach der Geburt, verpaart sich die Seebärenmutter erneut und wird wieder trächtig. Der winzige Keimling beginnt jedoch erst nach drei bis vier Monaten zu wachsen. So ist gesichert, dass das Jungtier erst nach 51 Wochen nach der Paarung zur Welt kommt, gendau dort, wo sie es schon immer getan hat: an ihrer eigenen Geburtsstätte, mit Hunderten von Artgenossen.

Kindergarten

Seebärenmütter versorgen ausschließlich ihren eigenen Nachwuchs. Fremde Sprösslinge, auch wenn sie noch so hungrig sind, haben nicht die kleinste Chance. Zwei Wochen lang kümmert sich die Mutter aufopferungsvoll um ihr Baby, dann geht sie wieder zur Jagd ins Meer. Obwohl kleine Seebären von Geburt an schwimmen können, gehen sie erst ab der vierten Woche ins flache Wasser und das zusammen mit den gleichaltrigen Artgenossen.

Jäger und Gejagter

Um 1870 wurden die Tiere auf dem offenen Meer erbarmungslos gejagt. Meist traf es die Weibchen, denn die Männchen waren während der Paarungszeit an Land. So verdammte jeder Treffer der Jäger ein Junges am Ufer zum Hungertod. 1909 sank die Zahl der Seebären auf einen Tiefstand von 130.000 Tieren. Nachdem sich der Bestand vorübergehend erholt hatte, mit knapp 1 Million Tieren im Jahr 2005, gehen die Zahlen jetzt wieder zurück, so dass der Nördliche Seebär als "gefährdet" eingestuft wird (Stand 2020).
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