Madagaskar-Fauchschabe

Gromphadorrhina portentosa

Fauchschabe klettert Ast herunter
Die Madagaskar-Fauchschabe zählt zu den sehr alten Insektenarten. Es gibt sie bereits seit etwa 250 Millionen Jahren!
Die Madagaskar-Fauchschabe zählt übrigens zu einer der wenigen Schabenarten, die keine Flügel haben. Laufen können Sie allerdings recht schnell. Wenn Sie möchten (und Sie sich trauen) können Sie diesen kleinen Tierchen in unserem Biologiezimmer hautnah begegnen...und sogar hören, wie die Fauchschabe faucht!

Steckbrief

Lebensraum
Küsten Ostmadagaskars
Größe
Weibchen: bis zu 6 cm Körperlänge Männchen: bis zu 5,5 cm Körperlänge
Gewicht
bis zu 25 g
Fressfeinde
Insekten, Vögel, Reptilien
Nahrung
Aas, Blätter, Rinde …
Brutzeit
60 bis 70 Tage
Lebenserwartung
etwa 3 Jahre

Spezialisten

Schaben sind nachtaktive Insekten. Sie sind in der Dunkelheit auf ihre langen Fühler und sogenannte Schienen, die Erschütterungen wahrnehmen können, angewiesen. Ihre Augen spielen eher eine untergeordnete Rolle. Der Körper der Fauchschabe ist abgeplattet, was ein Verstecken in abgeflachten Nischen möglich macht. Sie haben schlanke, lange Beine zum flinken Laufen und ein großes Halsschild, was den größten Teil des Kopfes bedeckt. Die Männchen sind durch hörnerförmige Höcker auf dem Halsschild von den Weibchen zu unterscheiden.

Fauchende Bestie?

Der Name der Tiere wird, wie bei vielen anderen Tierarten auch, durch besondere Merkmale geprägt. In diesem Fall setzt sich der Name der Madagaskar-Fauchschabe aus ihrem Herkunftsort und den Geräuschen, die die Schabe macht, zusammen. Das Fauchen des Tieres wird mit einen Luftausstoß durch zwei spezielle Tracheen im Hinterleib erzeugt. Tracheen sind Luftkanäle, die der Atmung von Insekten dienen. Das so entstehende Fauchen dient der Abschreckung von angreifenden Feinden und auch der Kommunikation innerhalb der Art, zum Beispiel bei der Revierverteidigung.

Großes Gewusel

Fauchschaben gehören zu den lebendgebärenden Tieren. Die Oothek, ein Paket aus vielen einzelnen Eiern, verbleibt im Körper des Weibchens und wird dort bis zum Schlupf aufbewahrt und nicht wie bei vielen anderen Insekten vor dem Schlupf abgelegt. Nach 60 bis 70 Tagen schlüpfen dann viele kleine Jungtiere im Körper des Weibchens und gelangen dann nach draußen. Bei der Geburt haben sie ungefähr die Größe von Kellerasseln. Eine Schabe hat ungefähr 30-40 Eier.

Kleine Schmarotzer

Nicht nur Schaben selbst sind Schmarotzer, sondern sie werden auch von Schmarotzern heimgesucht. Sie tragen Milben, die von ihnen profitieren. Dabei ist zu beachten, dass die Jungtiere nicht zu verwechseln sind mit den kleinen, weißen Milben, die auf den Schaben leben. Unter einem Binokular sehen die Milben teilweise aus wie Schimmel. Sie sind aber nicht schädlich - nicht für den Menschen und auch nicht für das Tier. Somit muss man keine Angst haben, Schaben anzufassen.

Ton in Ton?

Wenn man an Schaben denkt, denkt man immer an dunkle, unscheinbare Krabbeltiere. Dieser Optik können viele Menschen nichts abgewinnen und mögen daher Schaben nicht besonders gern.  Jedoch gibt es äußerst Farbenfrohe Exemplare wie zum Beispiel Dominoschaben. Schaben gibt es in unglaublich vielen Farben, Formen und mit diversen Mustern. Da ist defintiv auch etwas für das Auge dabei.