Spitzmaulnashorn

Diceros bicornis michaeli

Nashorn
Im Erlebnis-Zoo leben Spitzmaulnashörner. Seit 1970 hat der Bestand der Spitzmaulnashörner um über 96 % abgenommen, hauptsächlich durch Wilderei. 1995 wurden nur noch 2.410 Tiere gezählt. Durch großangelegte Erhaltungsprogramme hat sich der Bestand leicht erholt - 2019 wurde er wieder auf 5.600 Spitzmaulnashörner geschätzt.
Dennoch ist Wilderei weiterhin ein großes Problem für die afrikanischen und asiatischen Nashorn-Arten und hat in den letzten Jahren wieder stark zugenommen: 2007 wurden beispielsweise in Südafrika 13 Breit- und Spitzmaulnashörner gewildert, 2017 waren es 1.028 Tiere.

Steckbrief

Lebensraum
Savannen, Grasland und Buschland Ostafrikas
Größe
300 bis 380 cm Körperlänge (bis zu 170 cm Schulterhöhe)
Gewicht
800 bis 1.300 kg
Fressfeinde
keine
Nahrung
Blätter, Gräser, Rinde …
Tragzeit
456 bis 486 Tage
Max. Alter
etwa 40 Jahre

Warum "Spitzmaul"?

Ganz einfach: Weil es eine spitz zulaufende Oberlippe hat, die das Tier als Greifwerkzeug benutzt. Darum ist es im Lexikon auch oft unter Spitzlippennashorn zu finden. Mit seiner Greiflippe kann das Spitzmaulnashorn Blätter und Zweige von dornigen Büschen pflücken, ohne sich dabei zu verletzen. Die zermalmt es dann genüsslich zwischen den zwei Reihen mächtiger Backenzähne, die wie Mahlsteine alles zerkleinern. Wenn die leckeren Äste höher hängen, setzt das Tier geschickt seine beiden Hörner ein, um dran zu kommen.

Schlammbäder

Spitzmaulnashörner leben in buschreichen Steppen und halten sich gerne in der Nähe von verschlammten Wasserstellen auf. Darin planschen sie ausgiebig herum. Das macht "tierischen" Spaß und hat auch einen Sinn: Durch die Schlammbäder versuchen die Nashörner, stechende Insekten und Parasiten abzuspülen. Anschließend trocknet der Schlamm auf der Haut und hilft ihnen, sich die Plagegeister eine Zeitlang vom Leib zu halten!

Angriff als Verteidigung

Auf kurzen Strecken rennt das Nashorn schneller als ein Mensch. Das traut man dem massigen Tier mit den kurzen, dicken Beinen gar nicht zu. Da ist schon Vorsicht geboten, denn das Spitzmaulnashorn ist extrem kurzsichtig und greift deshalb - sicher ist sicher - manchmal plötzlich und ohne Vorwarnung an.

Aberglaube

Die ersten echten Nashörner lebten schon vor vielen Millionen Jahren. Und nun sind Nashörner vom Aussterben bedroht, weil die Menschen ihren Lebensraum zerstören und Wilderer sie jagen. Die haben es auf die Hörner des massigen Tieres abgesehen. Das Horn als Dolchgriff gilt in einigen Kulturen als Symbol von Macht und Männlichkeit. Das Nasen-Horn wird zu Pulver gemahlen und findet Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin.

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