Kanadisches Waldkaribu

Rangifer tarandus caribou | Art: Rentier (Rangifer tarandus)

zwei Karibus
Das Kanadische Waldkaribu ist eine Unterart der Rentiere. Rentiere gehören zur Familie der Hirsche. Sie sind die einzige Hirschart, bei der auch Weibchen regelmäßig ein Geweih haben! Männchen werfen ihres zum Herbst ab, Weibchen erst im Frühjahr. Neben dem Kanadischen Waldkaribu gibt es noch viele weitere Rentier-Unterarten. Es gibt außerdem auch sehr viele domestizierte Rentiere, die vom Menschen als Nutztiere gehalten werden. Für die wilden Rentiere gilt: Sie sind bedroht! Der Erlebnis Zoo Hannover ist einer der wenigen europäischen Zoos, der ein Waldkaribu hält. Zusammen mit dem Waldkaribu leben zwei domestizierte Rentiere auf der Anlage in der nordamerikanischen Themenwelt Yukon Bay.

Steckbrief

Lebensraum
Nadelwälder, Tundra und Kältewüsten Nordamerikas
Größe
Weibchen: 70 bis 100 cm Schulterhöhe Männchen: 90 bis 135 cm Schulterhöhe
Gewicht
Weibchen: bis zu 140 kg Männchen: bis zu 240 kg
Fressfeinde
Luchse, Wölfe, Vielfraße …
Nahrung
Flechten, Gräser, Moose …
Tragzeit
221 bis 237 Tage
Max. Alter
etwa 18 Jahre

Gut zu Fuss

Alle Rentiere sind sehr gute Läufer. Sie können bis zu 50 km/h schnell werden. Auch im Wasser sind sie gut unterwegs, sie können mit bis zu 11 km/h schwimmen, und das bei sehr niedrigen Wassertemperaturen. Rentierwanderungen gehören zu den größten Wanderungen von landlebenden Wirbeltieren.

Gewichtige Geweihe

Anders als bei anderen Hirscharten tragen bei den Rentieren beide Geschlechter ein Geweih. Das der Weibchen hat aber meist nur wenige Verzweigungen und ist relativ klein. Im Vergleich zur Körpergröße tragen die Waldkaribus die schwersten Geweihe. Sie können bis zu 15 kg wiegen! Die Paarungszeit (Brunftzeit) beginnt im Herbst, dann ist das Geweih der Männchen voll entwickelt. Sie Männchen kämpfen mit den Geweihen gegeneinander um Weibchen. Nach der Brunft werfen die Männchen ihr Geweih ab. Die trächtigen Kühe behalten ihr Geweih. So können sie sich im Streit um die besten Futterstellen gegen die Männchen durchsetzen. Im Frühjahr, wenn es wieder genug Futter für alle gibt, werfen auch sie ihr Geweih ab.

Schnee-Spezialisten

Waldkaribus sind gut an ihren kalten Lebensraum angepasst. Sie haben breite Hufe und Haare zwischen den Zehen, um im tiefen Schnee nicht einzusinken. Mit schaufelförmigen Auswüchsen am Geweih können sie bei der Futtersuche Schnee zur Seite schieben, um an die Pflanzen darunter zu kommen. Ihr dichtes Fell lässt sie Temperaturen von bis zu minus 60°C aushalten. Wird es ihnen doch einmal zu kalt, gehen sie in großen Herden mit bis zu 500.000 Tieren auf Wanderschaft in mildere Gebiete.

Der Ruf der Mutter

Karibu-Kälber sind
bei der Geburt bereits sehr gut entwickelt und schon recht groß. Sie können schon wenige Minuten nach der Geburt stehen und laufen. Sie wachsen schnell und haben nach wenigen Tagen genügend Ausdauer, um Wölfe entkommen zu können. Karibu-Kälber erkennen ihre Mütter übrigens an der Stimme. Die Mütter rufen es mit einem gedämpften Ruf. Diesen Ruf erwidert nur das eigene Kalb, indem es auf seine Mutter zuläuft.
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