Rebhuhn

Perdix perdix

Turteltaube
Das Rebhuhn ist ein etwa taubengroßer Hühnervogel. Seine eher gedrungene Statur und das unauffällige Gefieder zeichnen den Vogel aus. Sein raues „kirräck“ – der Revierruf – prägte einst die Felder: Auch in Niedersachsen waren Rebhühner zahlreich anzutreffen! Inzwischen kann sein Ruf als Symbol für den drastischen Rückgang der Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft gelten. Im Erlebnis-Zoo beleben die Rebhühner den unteren Bereich einer Voliere der Remise im Zoologicum. Diese teilen sie sich mit weiteren bedrohten Vertretern der heimischen Vogelwelt, den Turteltauben und Wiedehopfen.

Steckbrief

Verbreitung

Rebhuhn
Lebensraum
Buschland, Grasland und Steppen Asiens und Europas
Größe
ca. 30 cm Körperlänge
Gewicht
310 bis 455 g
Fressfeinde
Fuchs, Greifvögel
Nahrung
Sämereien, Beeren, Insekten
Brutzeit
ca. 25 Tage
Max. Alter
Bis zu 8 Jahre in menschlicher Obhut

Gefieder und Tarnung

In seinem natürlichen Lebensraum, Steppen und Grasländern Asiens sowie Mitteleuropas, ist das Rebhuhn durch sein braun-graues Gefieder ausgezeichnet getarnt. Das ist auch dringend notwendig, um im offenen Gelände den aufmerksamen Blicken möglicher Fressfeinde zu entgehen. Der Kopf- und Halsbereich ist sowohl bei Männchen (Hähnen) als auch bei Weibchen (Hennen) eher rostrot gefärbt.

Charakteristischer Ruf

Der Ruf des Rebhuhns ist ebenso markant wie sein Äußeres. In den frühen Morgen- sowie späten Abendstunden hört man das kratzig klingende „kirräck“, das weit über die Felder hallt. Die Hähne machen damit deutlich: Das ist mein Revier! Allgemein ist diese Art sehr kommunikativ – auch die Hennen geben Laute von sich, vor allem um mit den Jungen zu kommunizieren.

Großes Gelege

Rebhühner gehören zu den Bodenbrütern: Das Nest wird flach in dichter Vegetation angelegt und nur spärlich gepolstert. Ein Gelege umfasst häufig bis zu 20 rotbraune bis olivfarbene Eier – eine erstaunlich hohe Zahl, die im Vogelreich selten ist. Dieses große Gelege ist Teil einer Überlebensstrategie: Viele Küken fallen Fressfeinden oder widrigen Wetterbedingungen zum Opfer, sodass von den vielen Küken immerhin einige überleben. Nach etwa 25 Tagen Brutzeit schlüpfen die Küken – wie für Hühner typisch, können sie sofort laufen und Nahrung aufnehmen.

Selten in Niedersachsen

War das Rebhuhn früher häufig in der niedersächsischen Feldmark unterwegs, sind seine Bestände heute eingebrochen. Hauptgrund ist die intensivierte Landwirtschaft in Mitteleuropa, in der kein Platz mehr für ausgedehnte Brachen, Feldränder und Hecken ist. Für das Rebhuhn sind solche Räume allerdings überlebenswichtig: Sie finden dort Deckung und Schutz. Ihr Fehlen zeigt auch ein nicht ganz so offensichtliches Verschwinden an – das der Insekten und anderer Bestäuber, die wiederum für unsere Nahrungsgrundlage überlebenswichtig sind. Auf dem Zoogelände weisen wir an verschiedenen Stellen mit praktischen Beispielen auf eine Bepflanzung hin, die insektenfreundlich ist – so auch gegenüber den Rebhühnern, auf der Streuobstwiese.