Nordafrikanischer Rothalsstrauß

Struthio camelus camelus

Straußen Paar im Zoo HannoverStraußen Henne begutachtet ihr Ei im Zoo HannoverStraußenhahn und HenneRothalsstrauß
Der Nordafrikanische Rothalsstrauß ist eine Unterart des Gewöhnlichen Straußes. Strauße sind Laufvögel, ebenso wie zum Beispiel Nandus oder Emus. Der Nordafrikanische Strauß gilt als die größte Straußen-Unterart und damit als der größte lebende Vogel der Welt. Die männlichen Tiere haben einen rötlichen Hals, rötliche Beine und ein schwarz-weißes Gefieder. Die Hennen sind grau-braun gefärbt. Früher war der Nordafrikanische Strauß in Nordafrika weit verbreitet. Er wurde jedoch vom Menschen stark bejagt. Heute verliert er mehr und mehr Lebensraum. Einerseits nimmt die Viehhaltung zu, andererseits werden selbst entlegene Gebiete inzwischen für die Rohstoffförderung erschlossen. Heute kommt der Nordafrikanische Strauß nur noch in wenigen Ländern Nordafrikas vor. Der Erlebnis-Zoo koordiniert die  Erhaltungszucht der Nordafrikanischen Strauße in europäischen Zoos.

Der Erlebnis-Zoo schützt Strauße: alles zum Projekt

Steckbrief

Lebensraum
Wüsten, Halbwüsten und Savannen Nordafrikas
Größe
Weibchen: 175 bis 190 cm Kopfhöhe Männchen: 210 bis 270 cm Kopfhöhe
Gewicht
Weibchen: 90 bis 110 kg Männchen: 100 bis 156 kg
Fressfeinde
Leoparden, Löwen
Nahrung
Gräser, Blätter, Insekten, Samen …
Brutzeit
42 bis 46 Tage
Max. Alter
etwa 40 Jahre

Ach du dickes Ei!

Straußeneier sind die größten Eier der Welt. Sie sind bis zu 16 cm lang und wiegen etwa 1,5 kg, die Eier Nordafrikanischer Strauße sogar etwa 2 kg. Ein Hühnerei wiegt gerade einmal um die 60 g. Es passen also mindestens 25 Hühnereier in ein gewöhnliches Straußenei. Die Schale der Straußeneier ist 2 mm dick und schützt das Küken vor Austrocknung und vor Fressfeinden.
Ein Nest besteht aus einer flachen Mulde, die vom Hahn in den Boden gescharrt wird. In einem Nest können mehrere Dutzend Eier liegen. Von einem Strauß – Hahn oder Henne – können aber nur etwa 20 Eier bebrütet werden. Die übrigen Eier werden von den Straußen aus dem Nest gerollt und bilden oft einen Kreis um das eigentliche Nest. Räuber schnappen sich dann vor allem diese Eier.

Alles Geschwister?

Gemeinsam mit dem Hahn kümmert sich meist auch eine Henne um die Küken. Allerdings ist sie nicht unbedingt die Mutter aller Küken. Mehrere Hennen legen ihre Eier in das Nest eines Hahns. Nur eine Henne, die sogenannte Haupthenne, bebrütet abwechselnd mit dem Hahn die Eier. Alle Hennen, selbst die Haupthenne, legen ihre Eier auch in andere Nester.

Auf großem Fuß

Strauße können nicht fliegen. Ihr Gewicht ist relativ hoch und sie besitzen kein Brustbein, an dem normalerweise die Flügelmuskulatur befestigt ist. Strauße sind aber hervorragende Läufer. Sie haben nur zwei Zehen, das Gewicht lastet sogar nur auf einer Zehe, ähnlich wie bei einem Huftier. Dies ermöglicht es den Straußen, große Geschwindigkeiten zu erreichen: im kurzen Sprint bis zu 70 km/h und auf längere Distanz bis zu 50 km/h.

Unter Beobachtung

Die Art „Gewöhnlicher Strauß" (Struthio camelus) wird von der Weltnaturschutzunion IUCN als „nicht gefährdet“ eingestuft.  Dies liegt daran, dass der Nordafrikanische Strauß gemeinsam mit zwei weiteren Unterarten, dem Ostafrikanischen (S. c. massaicus) und dem Südafrikanischen Strauß (S.c.australis) bewertet wird. Im Gegensatz zu den anderen beiden Unterarten ist die Anzahl der Nordafrikanischen Strauße aber deutlich stärker zurückgegangen. Der Nordafrikanische Strauß ist aus dem größten Teil seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets inzwischen verschwunden.
Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) haben die Nordafrikanischen Strauße den höchsten Schutzstatus.
 Der europäische Zooverband EAZA und der Erlebnis-Zoo Hannover setzen sich gemeinsam mit Partnerorganisationen in Nordafrika für den Erhalt dieser großartigen Vögel ein.

Erhaltungszucht-Programm