Der Nandu ist ein großer, flugunfähiger Laufvogel. Zu dieser Gruppe gehören auch die afrikanischen Strauße und die australischen Emus! Nandus sind die südamerikanischen Vertreter der Laufvögel. In ihrem Lebensraum sind sie "potenziell gefährdet", da sie bejagt werden und da der Lebensraum schrumpft. Nandus haben einen langen Hals und lange Beine. Ihr Gefieder ist grau und sie haben einen kleinen Kopf mit großen Augen. Im Erlebnis-Zoo Hannover sind die Nandus auf einer Anlage vor der Themenwelt Zoologicum zu sehen. Sie leben dort mit anderen südamerikanischen Arten, nämlich den Maras und denAlpakas.
Steckbrief
Lebensraum
Feuchtsavannen und Grasland Zentral- Südamerikas
Größe
127 bis 140 cm Kopfhöhe
Gewicht
20 bis 25 kg
Fressfeinde
Adler, Füchse, Pumas …
Nahrung
Blätter, Gräser, Früchte …
Brutzeit
35 bis 40 Tage
Na du, wie wär's mit uns?
Der Nandu verdankt seinen Namen dem Balzruf des Hahns. Mit gesträubtem Gefieder läuft er in der Balzzeit hakenschlagend umher und lässt seinen Hals hin-und herpendeln. Um die Gunst der Hennen zu erregen, gibt er zudem einen tiefen, weittönenden Ruf von sich, der wie nan-du klingt. Der direkten Aufforderung kann natürlich kaum eine Nandu-Dame widerstehen. So gesellen sich immer gleich mehrere Hennen um das imponierende Männchen.
Männersache
Bei den Nandus übernimmt der Hahn das Brüten. Er baut eine Nestmulde im Boden und bedeckt sie mit Ästen und Gras und lässt mehrere Hennen Eier in sein Nest legen. Zwei Tage nachdem die ersten Hennen ihre Eier abgelegt haben, beginnt der Nandu-Hahn mit dem Brüten. Legen die Damen dann weitere Eier ab, rollt der Hahn diejenigen, die er mit dem Schnabel noch erreichen kann, in sein Nest. So können bis zu 30 Eier von vier bis fünf Hennen in einem Gelege gefunden werden.
Graue Maus
Anders als z.B. die Hähne unserer Haushühner haben die Nandus keine auffälligen Schmuckfedern. Das mag unscheinbar aussehen, hat aber seinen Sinn. Wenn die Hennen ihre Eier abgelegt haben, brütet der Hahn ganz allein auf seinem Nest bis die Jungen schlüpfen. Die Hennen legen derweil in anderen Nestern ihre Eier ab. Die unauffällige Tracht tarnt und schützt den werdenden Vater, Feinde wie Jaguare und Pumas übersehen ihn im hohen Gras einfach.
Schnell erwachsen
Nach 40 Tagen Brut schlüpfen die hell-dunkel gestreiften Küken. Weiterhin sorgt sich nur der Vater um seine Küken. Droht Gefahr, verstecken sich die Kleinen unter dem großen Flügel des Hahns. Sie bleiben etwa sechs Wochen bei ihrem Vater, dann sind sie selbstständig. Schon nach einem halben Jahr sind sie so groß wie ihre Eltern. Mit zwei bis drei Jahren sind sie dann geschlechtsreif.
Eingebürgert
Seit Anfang der 2000er gibt es in Mecklenburg-Vorpommern eine stetig wachsende Nandu-Population. Anfangs gab es nur sieben, aus einer Nandu-Farm entflohene Tiere, doch es scheint ihnen in Deutschland so gut zu gefallen, dass sie sich rasant vermehrt haben. So wurden mitlerweile über 250 Tiere gezählt. Ob die Nandus bleiben dürfen, bietet weiterhin viel Diskussionsstoff zwischen Politikern, Landwirten und Naturschützern.