Rotkardinal

Cardinalis cardinalis

Roter Kardinal frisst
Der Rotkardinal, auch Roter Kardinal genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kardinäle. Die Männchen mit ihrem scharlachroten Gefieder gehören zu den auffälligsten Vögeln in Nordamerika, vor allem im Winter sind die leuchtend roten Tiere wahre Farbtupfer in der Natur.

Steckbrief

Lebensraum
Wiesen, Wälder und Strauchland Nordamerikas
Größe
ca. 22 cm Kopfhöhe
Gewicht
Weibchen: 36 bis 52 g Männchen: 37 bis 52 g
Fressfeinde
Greifvögel, Schlangen
Nahrung
Früchte, Insekten, Samen …
Brutzeit
11 bis 13 Tage

Hahn & Henne

Das auffälligste Mermkal der Kardinäle ist neben ihres Gefieders, die aufstellbare Federhaube auf dem Kopf. Diese tragen beide Geschlechter. Hahn (Männchen) und Henne (Weibchen) können sehr gut äußerlich voneinander unterschieden werden. Der Hahn hat einen roten Schnabel, der von einem schwarzen Federring umgeben ist. Das übrige Gefieder ist scharlachrot. Im Gegensatz dazu hat die Henne einen helleren orange-roten Schnabel und das Gefieder ist überwiegend oliv-hellbraun. Jungvögel sind ähnlich wie die Weibchen gefärbt.

Gesangstalent

Beide Geschlechter singen. Sein stark variabler und flötender Gesang ist vor allem während der Brutzeit zwischen März und August zu hören. Der Rotkardinal gilt für viele Menschen als einer der besten "Sänger" in Nordamerika. Vor allem dient der Gesang jedoch der Kommunikation, Reviermarkierung und der Abschreckung von Konkurrenten. Hinzu richtet der Rote Kardinal bei Gefahr oder Erregung seinen imposante Federhaube auf.

Mein Nachwuchs?

Die Brutzeit beginnt im März und erstreckt sich bis zum Oktober. Der Rotkardinal brütet in der Regel zwei Gelege aus. Bei der zweiten Brut, die später im Jahr stattfindet, kommt es öfters zu einer "Schmarotzerbrut". Der Braunkopf-Kuhstärling (Molothrus ater) gehört zu den parasitär lebenden Vögeln, der seinen Nachwuchs nicht selbst ausbrütet und versorgt. Die Weibchen legen ihre Eier in die Nester artfremder Vögel und lassen diese ausbrüten. Auch der Rotkardinal fällt darauf herein.

Ökologisch wertvoll

Rotkardinäle leben außerhalb der Paarungszeit in großen Schwärmen. Dabei können sie unter Umständen auf landwirtschaftlichen Flächen und im Obstanbau Schaden anrichten, indem die Vögel hohe Mengen an Sämereien, Beeren und Früchten fressen. Jedoch verbreiten die Rotkardinäle dadurch die Samen der Pflanzen in der Natur. Hinzu sind sie fleißige Schadinsektenjäger. Ihr Nachwuchs wird nämlich zu 95 % von Insekten ernährt!

Nicht häufig im Zoo

Obwohl der Rotkardinal mit seiner roten Gefiederfarbe und seinem Gesang ein auffälliger und attraktiver Vogel ist, wird er nicht häufig in Zoos gehalten. Derzeit ist diese nordamerikanische Vogelart in nur 12 Zoologischen Gärten, Tier- und Vogelparks innerhalb Deutschlands zu sehen (Stand: 2020). In seinem natürlichen Lebensraum ist der Rotkardinal weit verbreitet und die Population seit Jahrzehnten stabil (IUCN: 2020).