Sibirischer Tiger

Panthera tigris altaica

Tiger im Palast des Maharadscha im Zoo HannoverTiger ganz nah: Großkatze im Dschungelpalast im Zoo HannoverTiger beim entspannen in der Themenwelt Dschungelpalast im Zoo Hannover
Der Sibirische Tiger ist die größte aller Tiger-Unterarten und damit die größte lebende Katze! Insgesamt gibt bzw. gab es neun Unterarten des Tigers. Drei Unterarten (Kaspischer, Java- und Bali-Tiger) sind leider bereits ausgestorben. Zu den rezenten, d.h. gegenwärtig lebenden Unterarten, gehören neben dem Sibirischen außerdem der Südchinesische, Indochinesische, Bengal-, Malaysia- und Sumatra-Tiger. Insgesamt wird der Bestand auf nur noch 3.900 Tiere (Stand: 2019) geschätzt. Forschungen aus dem Jahr 2015 schlagen eine neue Aufteilung der Unterarten vor, um diese Tierart besser schützen zu können. Zukünftig soll es nur noch die sogenannten Insel-Tiger (einzig rezente Unterart: Sumatra-Tiger) sowie Festland-Tiger (übrige fünf rezente Unterarten) geben.

Steckbrief

Lebensraum
Wälder und Buschland Ostrusslands und Nordost-Chinas
Größe
146 bis 290 cm Körperlänge (bis zu 110 cm Schulterhöhe)
Gewicht
Weibchen: bis zu 167 kg Männchen: bis zu 325 kg
Fressfeinde
keine
Nahrung
Muntjaks, Rotwild, Wildschweine …
Tragzeit
ca. 103 Tage
Lebenserwartung
etwa 14 Jahre

Gut getarnt

Wenn ein Tiger durch das Dickicht des Waldes schleicht, verschwimmt sein Umriss mit den Schatten, die durch das Blätterdach auf den Waldboden fallen. Auch im hohen Gras ist er nur schwer zu erkennen. Seine Beutetiere sehen ihn oft erst, wenn er mit aufgestellten Ohren, gefletschten Zähnen und ausgefahrenen Krallen auf sie zugesprungen kommt. Doch dann ist es schon zu spät. Der Tiger ist wie auch der Leopard ein Lauerjäger, er schleicht sich unbemerkt an seine Beute an und überwältigt sie dann so schnell wie möglich. Trotz der guten Tarnung ist nur einer von zehn Angriffen erfolgreich.

Muskelkater

Der Sibirische Tiger wird auch Amurtiger genannt, benannt nach dem großen Flusssystem des Amur im Süd-Osten Russlands und im Norden Chinas, in Sibirien. Er ist ein wahres Muskelpaket, denn er kann Tiere erlegen, die mehr als dreimal so schwer sind, wie er selbst. Dabei helfen ihm seine krallenbesetzten Tatzen, die langen und spitzen Eckzähne und natürlich seine enorme Kraft. Hinzu kommt, dass die Schulterblätter von Katzen nicht wie bei uns Menschen oder Wölfen fest verwachsen sind. Sie sind sehr beweglich, was es dem Tiger ermöglicht, seine Beute mit seinen Tatzen gut festzuhalten. Ein Biss in den Nacken oder an die Kehle beendet die Jagd und der Tiger kann sich satt fressen.

Einsamer Jäger

Das Revier eines Sibirischen Tigers kann mehrere hundert Quadratkilometer umfassen, dessen Grenzen mit Zähnen und Klauen gegen Artgenossen verteidigt werden. Männliche Tiger haben oft größere Reviere, die sich mit den Revieren mehrerer weiblicher Tiger überschneiden. Der Tiger braucht ein großes Revier, um genügend Nahrung zu finden.
Anders als der Löwe ist der Tiger ein Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit treffen sich Männchen und Weibchen für wenige Tage, danach trennen sich ihre Wege wieder.

Das war knapp!

Tigerfelle, Zähne und Knochen waren lange Zeit beliebte Jagdtrophäen und gelten in Asien als traditionelle Heilmittel gegen alle möglichen Krankheiten. Die intensive Bejagung der Tiger führte dazu, dass es in den 1940er Jahren Schätzungen zur Folge nur noch knapp 50 Sibirische Tiger in freier Wildbahn gab. Heute hat sich ihr Bestand wieder etwas erholt und man geht mittlerweile von weniger als 500 (Stand: 2019) wilden Sibirischen Tigern aus. Dennoch bleibt der Sibirische Tiger bei dieser geringen Anzahl gefährdet und würde ohne den Schutz des Menschen vielleicht doch eines Tages verschwinden.