Erlebnis-Zoo Hannover ist jetzt Mitglied der Naturschutzunion IUCN

Internationale Partnerschaft für die Zukunft der Tierwelt

Mit vereinten Kräften für den Artenschutz: Der Erlebnis-Zoo Hannover ist ab sofort offiziell Mitglied der International Union for Conservation of Nature (IUCN), der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen – einem der weltweit bedeutendsten Netzwerke für Natur- und Artenschutz. Die Anerkennung unterstreicht die Rolle des Zoos als engagierter Partner im globalen Einsatz für bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume.

Mauritius-Zwergtaggecko
Die Aufnahme in die IUCN ist für uns eine große Ehre – und zugleich ein klarer Auftrag. Sie würdigt das langjährige Engagement des Erlebnis-Zoo für den Erhalt der Biodiversität – von der Erhaltungszucht bedrohter Tierarten bis hin zu Bildungsprojekten für nachhaltiges Handeln. Gleichzeitig bestärkt sie uns darin, unsere Verantwortung im globalen Einsatz für bedrohte Tiere und ihre Lebensräume stetig weiter auszubauen.

Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff

Kampf gegen das Artensterben

Die IUCN sieht Zoos als wichtige Partner im Kampf gegen das Artensterben – insbesondere durch ihre Rolle in der Erhaltungszucht, Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Ein zentrales Konzept der IUCN ist der One Plan Approach, der den Schutz der Tierwelt in menschlicher Obhut und in der Wildbahn vereint. Ziel ist eine ganzheitliche Strategie, bei der alle verfügbaren Mittel – von Zoos über Schutzgebiete bis hin zu lokalen Gemeinschaften – gemeinsam für den Erhalt bedrohter Arten eingesetzt werden.
Ausgewilderte Addax rennen mit Senderhalsbändern

Addax im Chad, Foto: Sahara Conservation, John Newby

Teil des internationalen Netzwerks

Als IUCN-Mitglied ist der Erlebnis-Zoo Teil des internationalen Netzwerks aus über 1.400 Organisationen, darunter wissenschaftliche Institutionen, NGOs und Regierungsstellen. Dies ermöglicht den Austausch von Fachwissen, die Mitgestaltung globaler Schutzstrategien und die Beteiligung an internationalen Projekten.
Besonders im Fokus stehen dabei die Erhaltungszuchtprogramme (EEP) und dazugehörenden Artenschutz-Projekte, die der Zoo in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zooverband EAZA sowie Partner-Organisationen vorantreibt. „Artenschutz kennt keine Grenzen“, betont Andreas M. Casdorff. „Mit der IUCN-Mitgliedschaft gehen wir einen weiteren Schritt, um unsere Verantwortung über die Grenzen Hannovers hinaus wahrzunehmen.“

Erhaltungszucht

Der Erlebnis-Zoo Hannover nimmt an 35 Erhaltungszuchtprogrammen teil und engagiert sich weltweit in rund 15 Ländern für die Erhaltung bedrohter Tierarten und ihrer Lebensräume. Zum nachhaltigen In-situ-Schutz zählen die Unterstützung von Nationalparks und Reservaten, Rettungsstationen, Auswilderungsprogrammen, Renaturierungen sowie Forschungs- und Monitoring-Projekten. Der Zoo trägt mit diesen Projekten konkret zur Erhaltung von über 20 hochbedrohten Tierarten bei und fördert darüber hinaus zahlreiche heimische Insekten und Amphibien. Zurzeit koordiniert der Erlebnis-Zoo sechs Europäische Erhaltungszuchtprogramme, unter anderem für die vom Aussterben bedrohten Addax, den bedrohten Drill und den Nordafrikanischen Strauß.
Straußennachwuchs im Zoo

Forschung im Zoo

Als wissenschaftlich geführter Zoo arbeitet der Erlebnis-Zoo im Bereich Forschung mit nationalen und internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen. Allein im Jahr 2024 hat der der Erlebnis-Zoo an 35 Forschungsprojekten auf den Gebieten der Verhaltensbiologie, Tiermedizin, Mikrobiologie, Genetik und KI-basierten Analysen mitgewirkt.

Die IUCN

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist eine weltweit führende Organisation im Bereich Naturschutz. Sie wurde 1948 gegründet und vereint Regierungen, NGOs, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Forschende, Expertinnen und Experten aus über 160 Ländern. Ihr Ziel ist es, die Natur zu bewahren und nachhaltige Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln.
Die Rote Liste der IUCN ist eines der wichtigsten Instrumente im globalen Artenschutz. Sie bewertet den Gefährdungsstatus von Tier- und Pflanzenarten weltweit und zeigt, wie stark einzelne Arten durch menschliche Einflüsse oder Umweltveränderungen bedroht sind.
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