Schülerinnen und Schüler werden zum Schlüssel für den Artenschutz

Kultusministerin Julia Hamburg und Erlebnis-Zoo stellen aktuelles Thema für Zoo-Artenschutzpreis „ZAP! 2024“ vor

Biene und Bison, Flusspferd und Fledermaus, Nashorn, Elefant, Wolf und Löwe haben eines gemeinsam: Sie alle sind „Keystone Species“ – Schlüsselarten –, die einen unersetzlichen Einfluss auf die jeweiligen Ökosysteme und deren Artenvielfalt haben. Um diese teils stark bedrohten Tierarten geht es im aktuellen Zoo-Artenschutzpreis ZAP!, den die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg und Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff heute im Forschungszimmer des Erlebnis-Zoos vorstellten.

Zoogeschäftsführer Andreas Casdorff und die Nds. Kultusministerin Julia Willie Hamburg stellen den Zoo-Artenschutzpreis ZAP vor
Beim ZAP! 2024 werden Schülerinnen und Schüler gesucht, die sich mit den „Schlüsselarten“ in Deutschland und der Welt auseinandersetzen möchten. „Die Wettbewerbsaufgabe des ZAP! 2024 ist es, die Schlüsselarten zu finden, ihre Rolle kennenzulernen und ihren Schutz aktiv mitzugestalten“, so Casdorff. „Wir möchten junge Artenschützende ermutigen, eigenständig zu forschen und mit ihrem Einsatz selbst zum Schlüssel für den Artenschutz zu werden.“
Als größter außerschulischer Lernort Niedersachsens trägt der Erlebnis-Zoo Hannover mit dem Schulwettbewerb ZAP! das wichtige Thema Artenschutz in die Klassenzimmer und eröffnet damit eine breite Handlungsoption im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Alle niedersächsischen Schülerinnen und Schüler ab der 3. Klasse sind zur Teilnahme eingeladen.
Nicole Böwer stellt Repliken von Schädeln der Schlüsselart Drill vor
Die Identifikation von Schlüsselarten bestimmter Ökosysteme hilft zum einen, die biologischen Zusammenhänge zu verstehen. Die Erarbeitung und Umsetzung von Schutzmöglichkeiten wiederum ermöglicht aktive und zukunftsorientierte Handlungsoptionen für die Lernenden“, erklärte Nicole Böwer, Leiterin Team Umweltbildung im Erlebnis-Zoo.
Besonders im Hinblick auf den Aspekt einer Bildung für nachhaltige Entwicklung wird der Schulwettbewerb ZAP! vom Niedersächsischen Kultusministerium empfohlen.
Kultusministerin Hamburg erklärt dazu: „Wir sehen täglich, wie unsere Welt aus dem Gleichgewicht gerät - sei es durch Kriege, den Klimawandel oder die Zerstörung der Natur. Es liegt in unserer Verantwortung als Menschen, diesen Prozess aufzuhalten und umzukehren. Dazu müssen wir uns mit diesen Themen auseinandersetzen, verstehen und kommunizieren können. Mit dem diesjährigen Artenschutzpreis ZAP rückt der Erlebnis-Zoo Hannover die sogenannten Schlüsselarten als besonders bedrohte Spezies der Tierwelt in den Fokus. Er bietet damit zugleich Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit hohem Praxisbezug, kreativ und eigenverantwortlich als Botschafterinnen und Botschafter für den Schutz dieser Arten einzusetzen. Ein Ansatz, der als ‚Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – BNE‘ inzwischen fest im Bildungsauftrag unserer Schulen verankert ist. So entsteht ein großes Win-Win-Projekt für die Natur und die Teilnehmenden. Ich danke dem Erlebnis-Zoo Hannover für sein großes Engagement – beim ZAP und auch als größter anerkannter außerschulischer Lernort in Niedersachsen.“
ZAP! 2023 Preisverleihung
Im Erlebnis-Zoo Hannover sind Schlüsselarten ein Schwerpunkt der Artenschutzstrategie. „Das Wissen über Merkmale und Lebensweisen von Arten ist elementar, um ihren Einfluss und die Wechselbeziehungen im Ökosystem zu verstehen“, erklärte Nicole Böwer. „Stirbt eine Schlüsselart aus, bringt das viele Veränderungen mit sich, andere Arten könnten in ihrem Bestand zurückgehen.“
Schlüsselarten lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen: es gibt die Spitzenprädatoren, Mega-Herbivoren, Samenverbreiter, Bestäuber, Ressourcen-Lieferanten und die Ökosystem-Ingenieure, zu denen auch der Asiatische Elefant gehört.
Ökosystem-Ingenieure verändern ihre Umwelt physisch, sie schaffen neue Lebensräume und beeinflussen die Verfügbarkeit von Ressourcen. Indem die Elefanten bei der Nahrungssuche Bäume entwurzeln und Äste abbrechen, schaffen sie Lichtungen, wodurch wiederum mehr Sonnenlicht auf den Waldboden gelangt, was das Wachstum von Pflanzenarten fördert und die Pflanzenvielfalt erhöht. Die gefällten Bäume sind Unterschlupf und Brutstätte für zahlreiche Insekten, Pilze und Mikroorganismen. In den Fußspuren der Elefanten sammelt sich Regenwasser, das wiederum Amphibien als Brutstätten nutzen – um nur einige Wechselbeziehungen in dem Ökosystem zu nennen.
Nicole Böwer stellt der Kultusministerin die Möglichkeiten im Forscherzimmer des Erlebnis-Zoo vor
„Schlüsselarten sind ungemein spannend – wir sind sehr gespannt, welche Arten die Schülerinnen und Schüler identifizieren und welche Maßnahmen sie zum Schutz erarbeiten“, sagte Zoogeschäftsführer Casdorff. Bereits beim ZAP! des Vorjahres sei die Jury von den Projekten der jungen Artenschützenden tief beeindruckt und bewegt gewesen.
Anmeldeschluss für die Teilnahme am ZAP! ist der 8. März 2024. Die teilnehmenden Lerngruppen können Geldpreise in verschiedenen Kategorien gewinnen, insgesamt sind Preisgelder im Gesamtwert von 10.000 Euro ausgeschrieben. Neben diesem Startbudget für weitere Artenschutzprojekte erhalten die Schülerinnen und Schüler zudem die Einladung zur großen Prämierungs-Feier am 13. Juni, die von Schauspielerin Annika Preil (bekannt aus der Bildungssendung „Anna und die wilden Tiere) moderiert wird.
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.zoo-hannover/zap
ZAP! 2024