Aldabra-Riesenschildkröte

Bauprojekte im Zoo-Hannover

Zoo ein Unternehmen

Das Reich der Riesen

Für das Team vom Erlebnis-Zoo geht ein kleiner Traum in Erfüllung: bis Ende des nächsten Jahres sollen Aldabra-Riesenschildkröten in den Zoo zurückkehren. Nach langer Planung und vielen Anpassungen entsteht im Themenbereich Zoologicum eine Art Gewächshaus für die Besucherlieblinge. In Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszucht-Programm (Englisch: EAZA Ex-Situ Programme) ist es das ambitionierte Ziel des Zoo-Teams, die sanften Riesen erfolgreich zu züchten. In Europa ist dies zuvor nur selten gelungen. Um die Art zu bewahren, gibt das Team alles, um eine Anlage zu konzipieren, in welcher eine erfolgreiche Aufzucht des Schildkrötennachwuchs möglich ist.
Bauprojekt Riesenschildkröten
Bauprojekt Riesenschildkröten

Hinter den Bannern wird aktuell viel gewerkelt und gebaut.

Baustelle Schildkröten Anlage

Hier ist ein Teil des zukünftigen Außenbereichs zu sehen.

Absprache ist alles

“Die bereits bestehende Außenanlage im Bereich des Zoologicums wird mit dem Gewächshaus verbunden, so dass die Tiere in den Sommermonaten auch auf der Außenanlage zu sehen sind,” so Sebastian van Oorschot, Leiter des Baumanagement im Erlebnis-Zoo. Bei der Gestaltung einer Anlage arbeitet das Team des Baumanagement eng mit dem Team der Zoologie zusammen. Die Zoologie stellt eine Liste mit allen noch so kleinen Ansprüchen zusammen, die ein Tier an eine Anlage hat. Die Bauplanung nutzt diese Liste, um zusammen mit den weiteren Anforderungen aus dem Zoo eine optimale Anlage zu entwerfen.
In Europa ist eine erfolgreiche Zucht der Aldabra-Risenschildkröten bisher nur selten gelungen - das möchte der Erlebnis-Zoo ändern.
Bauprojekte Faultier

Neue Mitbewohner für die Riesenschildkröten

„Die Beinmuskulatur spielt bei der Fortpflanzung eine große Rolle“, erklärt Kurator Robin Walb. Daher gestaltet das Team die Geländestruktur der Anlage so, dass die Schildkröten animiert werden, ihre Beinmuskulatur zu trainieren. Bei der Paarung reiten die Schildkrötenmännchen nämlich auf die Weibchen auf und dies geht einfacher mit trainierten Beinen. Über einen Hang können die Schildkröten zwischen der Innen- und Außenanlage wechseln. “Ganz nebenbei stärkt dies ihre Beweglichkeit und die Muskulatur”, erläutert Robin Walb. Üppig bepflanzte Inseln, die die Anlage in ein sattes Grün tauchen, bieten den Schildkröten weitere abwechslungsreiche Verstecke und Möglichkeiten, umherzuwandern. Ein großzügiges Wasserbecken soll den Reptilien außerdem die Möglichkeit bieten ausgiebig zu baden. In den Baumkronen können die neuen Mitbewohner der Schildkröten ihren Klettertrieb ausleben: Die Faultiere werden das Gewächshaus zusätzlich beleben und können sich ebenfalls frei zwischen der Innen- und Außenanlage bewegen.

Wussten
Sie schon?

Zoo-Run
Beim Zoo-Run 2024 standen die bedrohten Aldabra-Riesenschildkröten bereits im Fokus. Ganze 8.952 Euro kamen als Unterstützung für die imposanten Reptilien zusammen. Der Artikel erläutert auch noch einmal, dass der Zoo sich daran beteiligen möchte, die Art langfristig zu erhalten. Hier lesen Sie mehr.
Bauprojekte Schildkröten

Der zukünftige Außenbereich für die Aldabra-Riesenschildkröten und die Faultiere.

Ideales Klima für den Nachwuchs

Da das Ziel des Zoo-Teams unter anderem eine erfolgreiche Zucht der Schildkröten ist, muss neben der Planung des dicht bewachsenen Gewächshauses auch ein besonderes Augenmerk auf die Eiablage gelegt werden. Zwei spezielle Plätze sind hierfür vorgesehen: ein Sandhügel und ein Sandbecken, beide mit eigener Fußbodenheizung. So kann sich der Nachwuchs im nachgestellten tropischen Klima ideal entwickeln. Der Rest der Anlage erhält ebenfalls eine separat gesteuerte Fußbodenheizung sowie UV-Lampen, die zu verschiedenen Momenten angeschaltet werden. Die Tiere können so ihre bevorzugte Wärmequelle selbst wählen. Diese Wärmequellen sind essenziell für die Schildkröten.
Wussten Sie schon? Wechselwarme Tiere wie Schildkröten, Frösche oder Eidechsen erhalten ihre Energie aus der Umgebungstemperatur. Bei Sonne und Wärme erwachen sie und werden aktiv.
Bauprojekte Kap-Borstenhörnchen

Erweiterung der Themenwelt Sambesi

Parallel zum Bau des Gewächshauses für Schildkröten und Faultiere stehen noch weitere spannende Projekte auf der To-Do Liste des Zoo-Teams. Der Eingangsbereich wird überarbeitet und die Themenwelt Sambesi erweitert. Zukünftig sollen die Gäste auf ihrem Weg dorthin von kleineren Tierarten wie zum Beispiel Kap-Borstenhörnchen begrüßt werden. Durch die Umgestaltung und Erweiterung der Savanne erhalten Besuchende neue Einblicke in die weite Landschaft, auf welcher Zebras und Antilopen umherstreifen. Für die Nashörner entstehen zusätzliche Bereiche, in denen sie mit Warzenschweinen und Antilopen zusammenleben werden. Das bedeutet, dass sich die Zoologie und das Baumanagement erneut intensiv abstimmen – mit dem Ziel, ansprechende neue Anlagen für Besuchende und Tiere zu gestalten und langfristig zur Arterhaltung beizutragen.
Bauprojekte

Am Zoo-Eingang wird aktuell noch fleißig gebuddelt.