Brazza-Meerkatze
Cercopithecus neglectus
Die Brazza-Meerkatze ist nicht etwa eine Katze. Sie gehört zu den Affen und darin zur Familie der Meerkatzenverwandten. Zu dieser Familie gehören zum Beispiel auch der Drill und der Hulman-Langur. Im Erlebnis-Zoo Hannover leben die Brazza-Meerkatzen mit den Drills zusammen. Die beiden Arten begegnen sich auch in ihrem angestammten Lebensraum, vor allem in den feuchten Wäldern Kameruns (Westafrika). Brazza-Meerkatzen lassen sich leicht von den Drills unterscheiden: Sie haben eine auffällige, orangefarbenen Stirn und einen weißen Bart. Ihr restliches Fell ist olivbraun gefärbt. Übrigens: Der Erlebnis-Zoo nimmt auch an der Erhaltungszucht der Brazza-Meerkatzen in Europa teil!
Steckbrief
- Lebensraum
- Wälder und tropische Regenwälder Zentralafrikas
- Größe
- Weibchen: bis zu 44 cm Körperlänge Männchen: bis zu 54 cm Körperlänge (bis zu 70 cm Schwanzlänge)
- Gewicht
- Weibchen: bis zu 3,5 kg Männchen: bis zu 5,5 kg
- Fressfeinde
- Hyänen, Leoparden, Wildhunde …
- Nahrung
- Blätter, Blüten Früchte, Insekten …
- Tragzeit
- 152 bis 182 Tage
- Max. Alter
- etwa 22 Jahre
Brazza-Meerkatzen leben oft in einem Harem. Das bedeutet, dass ein Männchen mehrere Weibchen um sich versammelt, mit ihnen Nachwuchs zeugt und sie gegen andere Männchen verteidigt. Männliche Jungtiere, die kurz vor der Geschlechtsreife stehen, wandern aus diesen Gruppen ab und bilden sogenannte Junggesellengruppen.
Das Verbreitungsgebiet der Brazza-Meerkatzen erstreckt sich über weite Teile Zentralafrikas. Im dichten Regenwald sind sie jedoch nur schwer zu entdecken. Zum einen sind diese Affen sehr scheu und fliehen, sobald sie Menschen wahrnehmen. Zum anderen bietet ihnen die Färbung ihres Rückenfells eine gute Tarnung. Droht Gefahr, rollen sie sich einfach zu einer Kugel zusammen und verstecken so die auffällig gefärbten Gesichter. Das olivgrüne Fell verschmilzt mit der Umgebung und das Tier ist kaum noch auszumachen.
Graf Pierre de Brazza (1852 - 1905) war ein Afrikareisender mit italienischer Herkunft, der im Auftrag der französischen Regierung Handelsposten am Kongo-Fluss errichtete. Nach ihm ist nicht nur Brazzaville, die heutige Hauptstadt der Republik Kongo, benannt, sondern auch die Brazza-Meerkatze. Der Name der Gattung Meerkatzen, zu der übrigens 26 Arten zählen, leitet sich vermutlich von der Tatsache ab, dass die ersten Exemplare dieser Tiere über das Meer von Afrika nach Europa gebracht wurden und der Körperbau an eine Katze erinnert.
Die Brazza-Meerkatzen werden in der Roten Liste der IUCN zwar nicht als bedroht gelistet, aber dennoch gibt es Gebiete, in denen ihre Zahlen deutlich abnehmen. Aufgrund ihres markanten Aussehens werden sie vor allem in Afrika und Asien leider gerne als Haustiere gehalten. Weitere Bedrohungen sind die Lebensraumzerstörung durch Waldrodungen und die unkontrollierte Jagd für das Fleisch der Tiere (Bushmeat).
