Elefant vor Dschungelpalast

Ein halbes
Jahrhundert

Historie

Januar 2023: Die Elefantenkuh "Indra" wird 50 Jahre alt

Dieser Artikel erschien zuerst in der Ausgabe Frühjahr 2023 der Zoo-Zeitschrift "JAMBO!".
Team Dschungelpalast mit der Jubiläums-Torte für Elefantenkuh "Indra"

Ein buntes Buffet für den Geburtstag der Elefantenkuh

Die wohl bekannteste Elefantenkuh im Erlebnis-Zoo und waschechte Hannoveranerin blickt auf ein halbes Jahrhundert Zoogeschichte: Leitkuh Indra ist 50 Jahre alt geworden! Ihren runden Geburtstag feierte das Zoo-Team mit einer großen Torte und einem bunten Buffet aus den Lieblingsleckereien der Elefanten-Chefin. 
 
Zoo-Futtermeister Thomas Severitt hatte sich für den besonderen Geburtstag eine bunte Jubiläums-Kreation einfallen lassen: Mit einer durch Rote Bete rosa gefärbten Torte, verziert mit Tomaten-Hälften, Chicorée, Weintrauben, einer Ananas-Krone und Karotten-Kerzen, wurde Indra zu ihrem Geburtstag überrascht. Gebettet war das köstliche Kunstwerk auf Petersilie und Salat. 
Zielstrebig schritt die 50-jährige Elefantenkuh auf ihre Überraschung zu, berüsselte in aller Ruhe die Torte und pickte sich zuerst die Karotten-Kerzen heraus – ihre absolute Leibspeise. Kurz darauf stießen auch die anderen Herdenmitglieder dazu und stürmten das Buffet vor den Augen der Zoo-Gäste. 
"Indra" als Jungtier im Zoo Hannover

"Indras" bewegte Geschichte: Hannovers Elefantenliebling kämpft sich ins Leben

Die Menschen in Hannover und Region haben eine besondere Verbundenheit zu "Indra": Sie war das erste in der Landeshauptstadt geborene Elefantenkalb, das im heimischen Zoo bleiben sollte, damit die Zoobesuchenden es beim Aufwachsen begleiten konnten. 
 
Doch fast wäre es nicht so weit gekommen: 1982 erkrankte die Elefantin an einer Intoxikation durch Grünfutter, in dem sich Schimmelpilze gebildet hatten, die nicht zu erkennen waren. Die damals neunjährige "Indra" überlebte nur durch den unermüdlichen Einsatz der Zoo-Tierärzte. Tagelang wurde sie mit Infusionen über die Ohrvenen behandelt. Ganz Hannover hatte damals um das Leben der Elefantenkuh gebangt. Eine Erinnerung an die Erkrankung und Behandlung ist heute Indras Markenzeichen: Ein Riss im rechten Ohr

Souveräne Leitkuh und prägende Wegbegleiterin

Indra erlebte in ihrem langen Leben auch räumliche Wechsel und den Bau innovativer Tieranlagen im Erlebnis-Zoo: 1997 zog sie mit der Elefantenherde in das neu gebaute Reich der Dickhäuter, den Dschungelpalast. Bei der Erziehung der dort geborenen 18 Jungtiere half sie als erfahrene Leitkuh maßgeblich mit. Auch die jetzige Erweiterung und den Ausbau der Elefantenbullen- sowie der Kuh-Außenanlage hat "Indra" begleitet und ihre Herde stets souverän auf die neuen Areale geführt.
 
Die Rolle als Herden-Oberhaupt hat "Indra" übrigens seit 2009 inne, nachdem Elefantenkuh Jenny in eine Altersresidenz nach Belfast gezogen war. „Mit ihrem Auftreten und ihrer Präsenz in der Gruppe gibt sie den jüngeren Elefanten Sicherheit, sie orientieren sich an ihr“, berichten die Tierpfleger. „Trotzdem hat "Indra" aber auch gern ihre Ruhe, spaziert allein über die Anlage und sichert sich bei der Fütterung immer als erste die größte Portion.“ 
Dschungelpalast mit neuer Kuppelhalle

Der Dschungelpalast wächst weiter

Die nächste große Veränderung in "Indras" Leben – und dem ihrer Herde – ist bereits im Bau: Die Nachfahren des Maharadschas planen, einen weiteren Teil des Palastes für die Tiere wieder herzurichten! Eine große Halle mit beeindruckender Glaskuppel wird den Elefanten auch im Winter ausreichend Raum bieten und Gästen die Gelegenheit geben, die Tiere im Warmen zu beobachten
Auch in dieser Halle sind verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, Futterstellen, Scheuerplätze, unterschiedliche Böden und ein Badebecken vorgesehen. Das Baufeld für das Mammutprojekt (um im Elefantenjargon zu bleiben) wurde bereits eingerichtet und erste Skizzen, wie es in der ehemaligen Maharadscha-Residenz aussehen wird, sind schon aufgetaucht…
Ein weiterer Bereich des Dschungelpalastes wird den Primaten gewidmet: In den (scheinbar) verfallenen Räumen und Palastgärten werden Hulman-Languren und die singstarken Gibbons ein neues Zuhause finden. Um die Palastteile wieder freizulegen und für die Tiere herzurichten, bedarf es jedoch geradezu tierisch detaillierter Planung, außerdem müssen neue Wege durch den Dschungel zum Palast geschaffen werden. Bis der Dschungel sein neues Geheimnis freigibt, wird es also noch ein wenig dauern. 
Tipp: Die Fortschritte des Baus können im Bautagebuch regelmäßig verfolgt werden! 
Einblicke in die geplante Elefantenhalle
Einblicke in die geplante Elefantenhalle
Dieser Artikel erschien zuerst in der Ausgabe Frühjahr 2023 der Zoo-Zeitschrift "JAMBO!".